STILLNESS BLADE - The First Dark Chapter (Misanthropic Elevation)
Mehr über Stillness Blade
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Obskure Sombre
- Release:
- 01.09.2007
- The Awakening Towards Death
- Sleep Of The Vile
- The Cold Dagger's Blade
- Tomb Of Soul
- The Half-Redemption
- The Stake Of Sorrow
- The Messenger Of Lost Hate
- Misanthropic Elevation
- The Deceptive Quiet
- Stock Of Vengeance (Bonus Track)
- The Cold Dagger's Blade (Video Clip)
- Stock Of Vengeance (Video Clip)
Konzeptalben können eine sehr interessante Angelegenheit sein, wenn das textliche Konzept gut durchdacht ist und die lyrischen Ergüsse in Zusammenschau mit gut komponierter und gespielter Musik zu einem homogenen Ganzen verschmelzen. Auch die drei Musiker der italienischen Death-Metal-Band STILLNESS BLADE versuchen sich mit "The First Dark Chapter (Misanthropic Elevation)" an einem Konzeptalbum - die Betonung liegt hierbei auf dem Verb "versuchen".
Das vorliegende CD-Debüt wurde bereits 2006 in Eigenregie veröffentlicht und erschien im September 2007 - angereichert um einen Bonustrack und zwei Videoclips - beim Label Obskure Sombre. Das, was dem Hörer im Booklet als "Konzept" offeriert wird, entpuppt sich mitnichten als schlüssige Story - das Gegenteil ist der Fall. Selbst nach mehrmaligem Lesen der englischen Erläuterungen zu diesem Werk erschließt sich der Sinn dieses "Konzepts" nicht. Im Groben scheint es um eine Serie von Morden zu gehen, bei denen unterschiedliche Waffen benutzt werden, deren Benutzung eine tiefere Bedeutung haben soll. Der Rest mutet nach sinnentleertem, pseudo-intellektuellem Geschwafel an. Sätze wie "Dieses Projekt wird in einer präzisen Anzahl von Abschnitten entwickelt werden und jeweils mit dem Selbstmord des Mörders enden" bedürfen aus meiner Sicht keiner weiteren Kommentierung. Unter dem Strich besteht dieses Album aus sieben echten Stücken, während ansonsten Zwischenspiele mit Geräuschen von Schritten, menschlichem Atmen und Gewehrschüssen erklingen. Die als "sonor" deklarierten Geräusche der Schusswaffen beispielsweise erinnern fatal an den Sound eines uralten Ballerspiels aus den frühen Neunziger Jahren. Die Sound-Effects klingen im Übrigen ausgesprochen synthetisch. Zwischenfazit: Das "Konzept" von "The First Dark Chapter (Misanthropic Elevation)" kann nur mit einem müden Lächeln quittiert werden.
Kommen wir nun zur Musik selbst: STILLNESS BLADE beherrschen an und für sich ihre Instrumente und knüppeln mit recht hoher Blastbeat-Frequenz durch das Songmaterial. Gelegentlich fühlt man sich von der Schlagzeugarbeit her beispielsweise an NILE erinnert, ohne dass die Italiener jedoch ansatzweise die Komplexität der Ägyptologen erreichen. Die Lieder fallen nicht allzu breaklastig aus, bieten jedoch Abwechslung. Auch moderne Death-Metal-Elemente sind herauszuhören. Die Growls gehen in Ordnung, aber STILLNESS BLADE können sich weder in Bezug auf die Brutalität der Gesangsdarbietung noch im Hinblick auf den Wiedererkennungswert derselben von anderen Kapellen positiv abheben. Selbiges gilt für die Kompositionen an sich: Es bleibt schlicht und ergreifend so gut wie nichts in Ohr und Gedächtnis hängen. Eine kurze Anmerkung zu den beiden Videoclips: Diese sind ganz nett inszeniert, aber auch nicht gerade visuelle Volltreffer.
Ich ziehe folgendes Resümeé: STILLNESS BLADE haben mit diesem Konzeptalbum namens "The First Dark Chapter (Misanthropic Elevation)" leider ein Eigentor geschossen, denn die Story klingt wirklich hanebüchen. Selbst wenn man das missratene "Konzept" gedanklich ausblendet: Können sieben handwerklich recht ordentliche, aber ausgesprochen durchschnittlich arrangierte Stücke den Kauf dieser Scheibe rechtfertigen? Ich tendiere dazu, diese Frage mit nein zu beantworten.
Anspieltipp: wahlweise eines der Stücke, das sich zwischen den "sonoren" Zwischenspielen tummelt.
- Redakteur:
- Martin Loga