STILVERLIGHT - Stilverlight
Mehr über Stilverlight
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Power Prog Records
- Release:
- 28.11.2014
- Unforgotten
- Bring The Flame
- Fragile Lie
- A New Day Will Come
- A Quest For Life
- One Night Before The Winter
- Decide And Believe
- Shadowcave
- Show Me The Miracle
- Nothing But Ruins
- Open Your Eyes
Das Comeback der ganz großen Bombast-Show!
Eigentlich sind Alben wie das gleichnamige STILVERLIGHT-Debüt immer der Anlass, um die massive Kitsch-Bearbeitung klassischer Metal-Noten an den Pranger zu stellen. Das Trio aus der russischen Metropole St. Petersburg geht bei der Polsterung des Materials an die Grenzen und scheut keine noch so opulente Rahmenbehandlung, um die elf Songs von "Stilverlight" mit Keyboards und allerhand Schnörkel aufzupeppeln. Was an anderer Stelle schnell zum Ausschlusskriterium wird, gestaltet sich bei diesen drei Russen aber mit wachsender Spieldauer als charmante Begleiterscheinung, die von bombastischen Chören, großzügig ausgestalteten Harmonien und wirklich starken Hooklines getragen wird - auch wenn der erste Eindruck eher abschreckend wirkt.
Doch ähnlich wie bei FREEDOM CALL und Konsorten werden auch bei STILVERLIGHT keine diesbezüglichen Extreme gescheut. Und das Resultat spricht für sich, zumindest was die Arrangements in der zweiten Hälfte des Erstlings angeht. Da geben sich markante Hooklines, technische Kabinettstückchen und üppig produzierte Melodien die Klinke in die Hand, dass der Spurenwahnsinn eine gänzlich neue Definition erfährt. Nur die zweite Hälfte? Nun, zu Beginn schleichen sich noch ein paar weniger schmeichelhafte Anfängerfehler ein, die von der nicht immer überzeugenden Gesangsdarbietung bis hin zu mancher zu deftig aufgeblasenen Chor-Passage reichen. 'Bring The Flame' und 'Fragile Lie' sind beileibe nicht der beste Einstieg in ein Album, das mit 'Show Me The Miracle', 'Decide And Believe' und 'Shadowcave' ein paar echte Melodic-Metal-Granaten bereithält und spätestens bei der ersten Wiederholungsbeschallung zeigt, dass wesentlich mehr hinter STILVERLIGHT steckt, als die ersten Takte andeuten.
Aber genau zu diesem Punkt muss man erst einmal kommen, was angesichts des dürftigen Auftakts nicht jedem Interessenten gelingen sollte. Wer also die häuslichen Streaming-Dienste nutzt, um lediglich mal ein paar Schnipsel zu erhaschen, wird die wahre Klasse dieser Russen mit großer Wahrscheinlichkeit verkennen. Hat man das Debüt aber erst einmal in seiner ganzen 67-minütigen Länge ausgekostet, wird man feststellen, dass diese drei Herren zu den besten Songwritern der Szene zählen und trotz so mancher überzogen aufgefetteten Songzeile genau den Stoff zu bieten haben, den BLIND GUARDIAN und Gefolge im Sinn hatten, als die ersten Orchestrierungen Einzug in ihren Sound hielten - und das wohlgemerkt auf einem Level, der professioneller kaum sein könnte. Also: Nicht abschrecken lassen, durchhalten und sich mit richtig starkem Material belohnen!
Anspieltipps: Shadowcave, Nothing But Ruins, Show Me The Miracle
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes