STOLT, ROINE - Wallstreet Voodoo
Mehr über Stolt, Roine
- Genre:
- Blues Rock
- Label:
- Inside Out / SPV
- Release:
- 11.11.2005
- The Observer
- Head Above Water
- Dirt
- Everyone Wants To Rule The World
- Spirit Of The Rebel
- Unforgiven
- Dog With A Million Bones
- Sex Kills
- Outcast
- The Unwanted
- Remember
- It's All About Money
- Everybody Is Trying To Sell You Something
- Hotrod (The Atomic Wrestler)
- Mercy
- People That Have The Power To Shape The World
Der Schwede ROINE STOLT ist der Mastermind der grandiosen, aber oft etwas sperrigen Progger THE FLOWER KINGS, war auch an den zwei überragenden TRANSATLANTIC-Outputs beteiligt und ist zudem noch Mitglied bei KAIPA und THE TANGENT. Das vorliegende mittlerweile fünfte Solo-Album "Wallstreet Voodoo", das als fettes Doppel-Album erscheint, zeigt teilweise ganz andere Seiten des Gitarristen und Songwriters. Über weite Strecken ist hier Blues Rock angesagt, aber natürlich schimmern hier und da durchaus Elemente des klassischen Progrocks durch. STOLT konnte erfreulicherweise bei einigen Stücken auf die tatkräftige Hilfe seines alten TRANSATLANTIC-Kollegen NEAL MORSE (ehem. SPOCK'S BEARD) an den Vocals zurückgreifen, denn bei aller musikalischen Klasse des Schweden, singen kann er nicht wirklich gut.
Neben ausufernden Blues-Stücken finden sich auf "Wallstreet Voodoo" auch erfreulich knackige und eingängige Stücke, die das gesamte Geschehen ein wenig auflockern. 'Head Above Water' oder 'Unforgiven' sind solche Kandidaten. Viele der Stücke atmen sehr intensiv den Geist der Sechziger und frühen Siebziger, ohne freilich allzu altbacken zu sein, aber es ist unüberhörbar, woher STOLT seine Inspirationen bezieht. Ein wenig BEATLES hier, ein wenig HENDRIX da oder auch ein wenig CREAM dort, gewürzt mit einer Prise FRANK ZAPPA, und das alles verschmolzen mit dem Retro-Prog-Sound seiner Stammband THE FLOWER KINGS, so in etwa kann man diese Scheibe beschreiben, jedoch ohne dabei dem vielschichtigen Sound wirklich gerecht zu werden. Mit 'Sex Kills' ist auch ein eher gradliniger (Blues-)Rocker mit an Bord. Insgesamt stehen über 110 Minuten Musik zum Entdecken und Eintauchen bereit, die aufgrund ihrer Tiefe einen langen und intensiven Hörgenuss garantieren. Gerade die blueslastigen, längeren Stücke wie 'Dog With A Million Bones' erschließen sich dem Hörer erst nach mehreren Durchläufen. Auch Freunde von stimmungsvollen Artworks kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten.
Interessant ist sicherlich noch, wer genau sich hinter den Pseudonymen Gonzo Geffen (perc.), Slim Pothead (keys.) und Victor Woof (b.) verbirgt. Es sollen laut Infoblatt namhafte Mucker anderer Genres sein, die jedoch aus rechtlichen bzw. vertraglichen Gründen nicht unter ihrem eigentlichen Namen auftreten dürfen. Coole "Namen" haben sie auf jeden Fall, und spielen können sie definitiv auch ...
Fans von THE FLOWER KINGS, von TRANSATLANTIC und beinharte Progger haben diesen starken Doppeldecker vermutlich sowieso auf der Rechnung bzw. dem Einkaufszettel. Auch Blues-Fans, die den Namen ROINE STOLT noch nie gehört haben, werden diese Scheibe vermutlich lieben. Allerdings sollte der Durchschnitts-Rocker oder Metaller sich definitiv zwei bis drei Durchläufe gönnen, sofern das möglich ist. "Wallstreet Voodoo" ist nämlich kein Album für den schnellen Genuss zwischendurch, sondern fordert die ungeteilte Aufmerksamkeit des Hörers.
Anspieltipps: The Observer, Spirit Of The Rebel, Unforgiven, Remember, People That Have The Power To Shape The Future
- Redakteur:
- Martin Stark