STONE EYE, THE - Nothing Shall & By Any Means
Mehr über Stone Eye, The
- Genre:
- Alternative Rock / Blues Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Electric Talon Records
- Release:
- 12.01.2024
- Raindrops
- Etcetera
- Nothing Shall & By Any Means
- Life Of Riley
Spannender Stilmix, doch die kompositorischen Highlights fehlen.
Philadelphia ist eine Stadt, die für ihre bodenständige Mentalität bekannt ist, und selbige verkörpert auch das Duo THE STONE EYE mit seiner Musik hervorragend. Bereits seit 2014 treibt das Gespann, das aus Gitarrist und Sänger Stephen Burdick, der übrigens im Studio auch Bass und das Keyboard bedient, und Schlagzeuger Jeremiah Bertin besteht, sein Unwesen und hat diverse Single, Alben und EPs veröffentlicht. Die neueste Kurzrille hört dabei auf den eigenartigen Namen "Nothing Shall & By Any Means" und präsentiert uns ingesamt vier kompakte Kompositionen.
Wer angesichts der Besetzung nun allerdings an Kollegen wie ROYAL BLOOD oder sogar Rocker wie THE WHITE STRIPES denkt, der ist im Falle der Amerikaner falsch gewickelt. Klar, auch bei THE STONE EYE sind die Roots-Rock- und Blues-Wurzeln mit Sicherheit erkennbar und insgesamt geht das Duo seine Musik eher oldschoolig an, doch musikalisch sind wir hier weder im Garagenrock, noch im modernen Alternative Rock unterwegs. Stattdessen offenbart der Opener 'Raindrops' schnell, dass gerade die teils etwas atonalen und spröden Gitarren mit Sicherheit auch von der Grunge-Welle der Neunziger beeinflusst wurden, während mich Stephens Gesang sogar an die experimentellen Anfangstage von INCUBUS denken lässt. 'Etcetera' geht musikalisch in eine ähnliche Richtung, ist aber ingesamt etwa sperriger ausgefallen und erklärt dann auch, warum sich die Amerikaner selbst das Prog-Thema auf die Fahnen schreiben. Der abgedrehte Titeltrack ist da schon etwas eingängiger und versprüht mit Fuzz-Gitarren und tollen Vocals ein paar Stoner-Rock-Ankläge, wobei mir hier vor allem QUEENS OF THE STONE AGE als Vergleich in den Sinn kommt. Gleichzeitig haben gerade die herben Gesangslinien auch einen ALICE IN CHAINS-Vibe, der mir hervorragend gefällt. 'Life Of Riley' beschließt die EP schlussendlich mit einer massiven Kehrtwende, denn mit akustischer Gitarre und beschwingtem Beat stehen wir plötzlich knietief im Country und werden sogar entfernt an Singer-Songwriter wie BOB DYLAN erinnert. Musikalisch ist der Rausschmeißer damit zwar etwas aus dem Kontext der Platte gerissen, funktioniert für sich genommen aber sehr gut.
Alles in allem ist "Nothing Shall & By Any Means" etwas für Musikliebhaber ohne Scheuklappen, die sich in sämtlichen Alternative-Spielarten wohlfühlen, die Einfachheit der reduzierten Zwei-Mann-Besetzung mögen und auch vor ein bisschen Country nicht zurückschrecken. Trifft das auf euch zu, bekommt ihr hier eine gutklassige EP geboten, der abseits des starken Titeltracks für den ganz großen Wurf aber noch ein paar Highlights fehlen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs