STONE TEMPLE PILOTS - High Rise
Mehr über Stone Temple Pilots
- Genre:
- Alternative Rock
- Label:
- Epic Deutschland
- Release:
- 08.10.2013
- Out Of Time
- Black Heart
- Same On The Inside
- Cry Cry
- Tomorrow
Was kommt zu kurz? Die Musik!
Ja, was zur Hölle? 2013 ist das Schock-Jahr für die treuen Fans von STONE TEMPLE PILOTS. Erst waren sie auf den Sänger und Gründer Scott Weiland böse, weil er die Band verließ. Dann die Angst, dass sich die Stones – äh – Pilots nach dem Schicksalsjahr 2003 erneut auflösen. Dann freuten sie sich (manche mehr, manche weniger) über den Neuzugang Chester Bennington, Frontmann von LINKIN PARK. Dann trat plötzlich Weiland ans Mikrophon – der Presse, versteht sich – und verkündete, dass er weder die Band verlassen habe, noch dass diese ohne ihn weitermachen dürfte.
Ein Rechtsstreit lag nicht nur in der Luft, nein, er rammte die Fangemeinde sprichwörtlich in den Boden. Die drei verbliebenen STONE TEMPLE PILOTS verklagten ihren Ex-Sänger wegen Unzuverlässigkeit und dadurch erzeugte finanzielle Einbußen – Ende: offen. Übrigens genau aus diesem Grund firmiert die Band auch unter dem etwas sperrigen Namen STONE TEMPLE PILOTS WITH CHESTER BENNINGTON. Und was kam viel zu kurz? Genau: Die Musik.
Nach dem 2010 veröffentlichten Album "Stone Temple Pilots" rückt die aber nun wieder in den Fokus: Mit der EP "High Rise" darf nicht nur Chester Bennington zum ersten Mal ans STP-Studiomikro, nach drei Jahren ist das Mini-Album das lang ersehnte neue Lebenszeichen der Band. Abseits der Querelen. Los geht es mit 'Out Of Time', einem echten STP-Signature-Track. Treibend, rockig, in der Interpretation des Alternatives so einzigartig wie modern. Mit 'Black Heart' führt die Reise nach Großbritannien, genauer Glasgow: FRANZ FERDINAND, die BEATLES (die schottische Version? - PK), Indie und Britpop - swingend landen die PILOTS einen echten Mitsing-Hit.
Interessant ist, wie passgenau sich Bennington an den Sound der Kalifornier anschmiegt. Er hilft der Band, sich zu fokussieren. Die fünf Songs klingen wie eine Visitenkarte, ein Vergiss-mein-nicht, ein: "Seht her, wir können es noch!" Und wie es sich gehört, geht man dabei seriös zu Werke. Das Ergebnis ist allerdings zu sauber. Das Unvorgesehene, die dünne Dreck-Patina – wegrationalisiert. Die Band ist endgültig aus der Zeit der tiefen, quietschenden Gitarren von "Shangri-LA DEE DA" herausgewachsen. Die nölige, grimmige Attitüde: vorbei.
Unterstützt von dem glasklaren Sound des Kult-Mixers Ben Grosse gelingt der Band daher zwar nicht der große Wurf, Fans der STONE TEMPLE PILOTS ab 2010 werden sich aber sofort wohl fühlen. Und mehr wollen. Mit dem neuen Sänger Bennington.
- Redakteur:
- Julian Rohrer