STONED - Rebirth
Mehr über Stoned
- Genre:
- Hardcore / Metalcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 30.09.2023
- Run Baby Run
- Burnout
- Get Cracking
- Something Else
- Take Your Revenge
- Just One Beer
- Just One Beer (acoustic)
Muss es wirklich Hardcore sein?
Dass es vor allem im Hardcore-Business nicht unwichtig ist, einen entsprechend fetten Sound zu haben, kann man am neuen Werk von STONED erkennen - denn eines der größten Probleme ist definitiv, dass die Produktion nicht ausreichend Druck hat und die Energie des Materials somit auch ein bisschen verloren geht. Und dabei sind die Songs auf "Rebirth" eigentlich gar nicht so schlecht.
Gehen die Franzosen anfangs noch mit einigen metallischen Ingredienzien zur Sache, entpuppt sich die EP relativ schnell als typischer Hardcore-Release mit einigen kleinen Nebenspielwiesen. Angenehm hierbei ist, dass STONED das übliche Tough-Guy-Gehabe nicht nötig hat, sondern der Fokus darauf liegt, ein abwechslungsreiches und letztlich auch spannendes Werk abzuliefern. Dies ist im Grunde genommen auch gelungen, jedoch sind die Defizite eher in der Detailarbeit auszumachen, sei es nun in der eher kraftlosen Performance an den Vocals (zumindest das Gebell dürfte gerne ein wenig lebendiger sein) oder eben in der nicht ganz so großen Durchschlagskraft der Grooves, was letztendlich aber sicherlich auch mit der besagten Minimalproduktion zusammenhängen sollte.
Musikalisch fehlt sicherlich noch eine gewisse Reife, technisch gibt es auch Nachholbedarf, aber die meisten Gedanken sind vielleicht dahingehend angebracht, dass sich STONED stilistisch gegebenenfalls noch einmal neu orientieren sollte. Denn im Bonus-Track 'Just One Beer' packen die Franzosen plötzlich ein Heavy-Rock-Schwergewicht aus, das sofort zu überzeugen weiß und genau in den genannten Kritikpunkten keinen Grund zum Meckern mehr übrig lässt. Denn in Sachen clean-Gesang ist bei STONED mehr geboten, als die Band auf "Rebirth" zeigt.
Insofern: Vielleicht noch einmal schauen, wo die tatsächlichen Qualitäten liegen. Die neue EP geht in Ordnung, kann aber zumindest mit Blick auf die Hardcore-Präferenzen nur eingeschränkt überzeugen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes