STONEWALL NOISE ORCHESTRA - Constants In An Ever Changing Universe
Mehr über Stonewall Noise Orchestra
- Genre:
- Heavy Rock
- Label:
- The Unit / Cargo
- Release:
- 29.10.2008
- Roll Call
- Skyscraper Moment
- Hollow Parade
- The Inventor
- Venus Travel Agency
- Sideshow Messiah
- 4:54
- Deadications
- Clone Baby
- Headlights
- Dynamo
- Unknown Of Me
Wenn SABBATH und LED ZEPPELIN gemeinsame Sache machen... würden
SABBATH-Schublade auf, STONEWALL NOISE ORCHESTRA rein, Schublade zu - eigentlich könnte die Beschreibung des neuen STONEWALL NOISE ORCHESTRA-Albums "Constants In An Ever Changing Universe" relativ einfach sein, denn die Parallelen zu den britischen Heavy-Rock-Pionieren könnte eigentlich kaum deutlicher sein. Die schwedischen Haudegen zeigen eine aufdringliche Vorliebe für den molligen Sound der Siebziger, sind auch mit Konsorten wie Doom per Du und auch den zünftigen Schmutzrock-Epen gegenüber nicht auffällig abgeneigt, wie der neue Silberling in aller Deutlichkeit zeigt. Die einzige Schwierigkeit, die sich dabei auf "Constants..." ergibt, ist die Tatsache, dass es mit der Eigenständigkeit beim steinernen Orchester noch nicht allzu weit her ist. Die Songs sind klasse, die Arrangements experimentell und stark und auch die Produktion eine Offenbarung für Freunde des ersten SABBATH-Jahrzehnts - aber wenn es darum geht, die eigene Individualität herauszustellen, stößt das STONEWALL NOISE ORCHESTRA leicht an seine Grenzen.
Diesen Umstand mag man nun jedoch bewerten, wie man gerade lustig ist, denn Fakt ist, dass die Scheibe trotz allem massiv kickt und sich über kurz oder lang zu einem der besten inoffiziellen Iommi-Tributes mausert, welches die Szene in drei Jahrzehnten genießen durfte. Die Riffs sind großartig und gereichen stellenweise selbst Musikern wie Scott Weinrich zu größten Ehren: Das ist Doom-Rock in Perfektion. Gleichermaßen beherrschen die Schweden allerdings auch den Mainstream-Typ des Stoner-Sounds, der sich hier in furztrockenen Hymnen wie 'Venus Travel Agency', 'Hollow Parade' und 'Headlights' entlädt. So klingt verdammt noch mal deftige Rockmusik mit genügend Eiern!
Auf der anderen Seite gelingt es dem Orchester aber auch, mit epischen Kompositionen Glanzpunkte zu setzen.'Clown Baby' und 'Unknown Of Me' zeigen die bewährten auto-destruktiven Züge des 70s-Rocks, tendieren in Sachen Gitarrensound sogar verstärkt in Richtung LED ZEPPELIN. Dies ist in gewisser Weise auch der Produktion zu verdanken, die stellenweise die wohlige Wärme des klassischen Vinyl-Sounds heraufbeschwört und dem Album schließlich auch noch das nötige Quäntchen Authentizität verpasst. Auch wenn die Sache mehr nach Retro als nach Original klingt: "Contants In An Ever Changing Universe" rockt wie seit langer Zeit keine zweite Scheibe mehr.
Was zählen daher Werte wie Eigenständigkeit und Individualität, wenn man in der sicheren Umgebung, in der sich das STONEWALL NOISE ORCHESTRA bewegt, so viele erstklassige Kompositionen in petto hat? Eben, nicht sonderlich viel. "Constants In An Ever Changing Universe" ist eine unheimlich fette, abwechslungsreiche Heavy-Rock-Scheibe, die Fans von Zakk Wylde, LED ZEPPELIN und natürlich Birmingham's Finest die besten Voraussetzungen zur Dauerrotation liefert.
Anspieltipps: Skyscraper Moment, Sideshow Messiah, Clone Baby
- Redakteur:
- Björn Backes