STONEWALL NOISE ORCHESTRA - Sweet Mississippi Deal
Mehr über Stonewall Noise Orchestra
- Genre:
- Heavy/Stoner Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Transubstans / Indigo
- Release:
- 28.01.2011
- Black Cat Bone
- The Showdown
- A Song For The Fool
- I Am
- One Hundred
- Stereo Minded
- Skeleton Lounge
- Underdog
- Rise Above
- All Systems Go
- When God Looks Away
- Interstate
In der STONEWALL NOISE Blues Bar treffen sich Soundgarden, Kyuss und Monster Magnet auf ein bis fünf Bier.
Bei einem Bandnamen wie STONEWALL NOISE ORCHESTRA (S.N.O.) und angesichts des Covers von "Sweet Mississippi Deal" habe ich ja schon befürchtet, dass hier irgendwas KORN-mäßiges auf mich zukommt. Okay, der Albumtitel klingt ziemlich unKORNig und lässt in der Tat schon eher Rückschlüsse auf die musikalische Ausrichtung dieser schwedischen Formation zu. Als grobe Orientierungshilfe kann man versuchen, sich den akustischen Schwerpunkt eines Dreiecks aus BLACK SABBATH, Wüstenrock à la KYUSS und jeder Menge SOUNDGARDEN-Feeling der Sorte 'Jesus Christ Pose' vorstellen.
Manchmal wird diesem satt groovenden, fett rockenden, bluesgetränkten Lava-Sound eine Prise Südstaaten-Flair beigemischt. Zakk Wylde hätte mit Sicherheit auch Spaß an dieser Platte. Und in den energischsten Momenten fühlt man sich gar an CORROSION OF CONFORMITYs Mega-Album "Blind" erinnert. In der Summe ergibt das ein extrem sympathisches, lässiges, herrlich schnurrendes und zugleich drückendes Klangbild.
"Sweet Mississippi Deal" ist bereits das dritte Album von S.N.O., der direkte Vorgänger trug den markanten Titel "Constants In An Ever Changing Universe". Liest man die Reviews zu letzterem Album, das ich selbst leider nicht kenne, kommt man unweigerlich zu der Schlussfolgerung, dass sich das Quintett aus Borlänge qualitativ gesteigert haben muss. Songs wie das mächtig treibende, herrlich knarzende 'Black Cat Bone' oder das eher entspannte, wunderbar Mississippi-Delta-rockige 'A Song For A Fool' mit seinem fantastischen Ohrwurm-Chorus gehören nach meinem Dafürhalten zum Besten, was man in diesem Stil so geboten bekommt.
Wer bei 'The Showdown' nicht zumindest mit dem Fuß wippt, ist mit Sicherheit schon tot, auch wenn die Nummer noch eine Idee mehr Power vertragen könnte. Den Song würde ich gerne mal von VOLBEAT interpretiert hören. Der zähfließende, seltsam fragmentarisch wirkende Doom-Brocken 'One Hundred' walzt sich bis tief unter die Haut, Kern der Nummer ist der unwiderstehlich eindringliche und hypnotische Gesang im Mittelteil. 'Stereo Minded' kommt mit verzerrten Vocals sowie einem Schuss früher ALICE IN CHAINS und rockt zum Ausgleich danach eher geradlinig und direkt. Ein waschechter, klassischer Blues-Rocker verbirgt sich hinter dem Titel 'Skeletto Lounge'.
Somit dürfte klar geworden sein, dass S.N.O. es durchaus verstehen, für Abwechslung zu sorgen. Betrachtet man lediglich die ersten zwei Drittel von "Sweet Mississippi Deal", dann wäre dieser Aussage wenig hinzuzufügen. Leider finden sich im hinteren Teil der Platte dann mit 'Rise Above' und 'When God Looks Away' zwei eher blutleere, mittelmäßige Nummern. Das kann den sehr guten Gesamteindruck aber nicht mehr nachhaltig trüben. Schließlich gibt’s als Absacker mit 'Interstate' noch mal einen kleinen Hit mit coolen Bläser-Klängen beim Übergang zum Chorus. Daher reicht es für S.N.O. auch noch für knappe acht Punkte und die klare Empfehlung, das Album mal anzuchecken. Macht Laune, das Teil!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan