STONEY CURTIS BAND - Halo Of Dark Matter
Mehr über Stoney Curtis Band
- Genre:
- Blues / Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Shrapnel Records / Just For Kicks
- Release:
- 08.11.2013
- Pure Greed
- Grifter
- Life In Odd Times
- I Can't Live My Life This Way
- You Don't Know What You're Talking About
- Deja Vu
- Drivin' All Night
- Halo of Dark Matter
- Ice Cold Beer
- Hard Livin'
- 7 Wonders Of My World
- In The Shadows
Klampfengeschrubbe zwischen Blues Rock mit Kante und betörender Balladenkunst.
Es ist ein in weiten Teilen typisches und ziemlich gutes Blues-Rock-Album, aber abseits dieser Stoßrichtung und der natürlich - wie sich das gehört - allgegenwärtigen Gitarrenkunst, gibt "Halo Of Dark Matter" auch ein paar zusätzliche Facetten preis, die den stilistischen Rahmen erweitern. Wenn man denn die Genreschubladen aufstoßen will, dann ist die STONEY CURTIS BAND in der Schnittmenge aus relaxtem Blues Rock und klassischem Hard Rock zu verorten, daneben aber vermengt mit vereinzelten psychedelischen Anleihen und sogar Southern-Rock- sowie Rockabilly-Elementen. Zumeist hat man heiter-beschwingte Rocker vor sich, die mit vielen Gitarrensoli gewürzt sind und irgendwie fröhlich tönen.
Man scheint jedoch nicht gleich zu Beginn alle Trumpfkarten ausspielen zu wollen. Jedenfalls ist 'Pure Greed' ein eher gewöhnlicher Opener - ein solider Rocksong, mehr aber auch nicht, vor allem beim unspektakulären Refrain verschenkt man ein paar Punkte. Selbiges trifft auf das zweite Stück 'Grifter' zu. Bei den gradlinigen Rockern, die das Album sicherlich mit etwas mehr Schmackes einläuten sollen, fehlt irgendwie das Besondere, Mitreißende. Das trifft einen dann umso mehr bei den Songs, die sich noch stärker durch versiertes Gitarrenspiel auszeichnen und nicht in dieses starre Schema verfallen.
Ausladender und verspielter wird es anschließend bei 'Life In Odd Times', auf fast acht Minuten spielt sich der Frontklampfer und Namensgeber des L.A. "Power Trio" (eigentlich ja ein Quartett) in Ekstase. Und 'Deja Vu' klingt ziemlich nach GARY MOORE-Ballade - also dieses sehr getragene, 'Still Got The Blues'-mäßige, "gedankenverlorene" Gitarrenspiel. Ansonsten ist den Songs jedoch keine besondere Schwermütigkeit zueigen, nach denen Blues gerne mal klingt, sie versprühen eher eine entspannte bis beschwingte Atmosphäre.
Auch ist das Album gar nicht so Balladen-dominiert. Dass durchaus in der Kürze die Würze liegen kann, zeigt Stoney Curtis mit tollen Nummern wie dem Stampfer 'I Can't Live My Life This Way', 'You Don't Know What You're Talking About' (spielt auf charmante Weise mit dem Kontrast aus sägender Gitarre und klimperndem "Bar-Piano") und 'Ice Cold Beer' (Typ schmissiger Gassenhauer). Hier funktioniert die Mischung aus durchstrukturiertem Rock und trotzdem verspielter Bluesnote sehr gut. Auch die getrageneren und verträumteren Stücke zum Ende hin laufen wunderbar rein - insbesondere der Titeltrack, 'Hard Livin'' (ecstatic gniedeling) und 'In The Shadows' (ein wenig kitschig, aber schön) graben sich wunderbar ins Gedächtnis und unterstreichen die zweifellos vorhandene Klasse.
"Halo Of Dark Matter" ist ein recht typisches Blues-/Hard-Rock-Album mit viel Gitarrengegniedel – in dieser Hinsicht konnte sich Stoney Curtis wirklich voll austoben. Nach dem etwas schnöden Eröffnungsdoppel steigert man sich deutlich und liefert gutklassige Kost mit einigen sehr gefälligen Momenten. Wer von Blues-basiertem Rock und vor allem von verspielten Gitarrensoli nicht genug bekommt, sollte hier zuschlagen. Allen anderen sei gesagt, dass "Halo Of Dark Matter" im Genrekontext eine gute, aber nicht unbedingt überraschende Platte ist, die vor allem in puncto Gesang eher Unspektakuläres bietet, was allerdings zugegebenermaßen durch feine Klampfenkunst wieder mehr als ausgeglichen wird.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer