STORIES FROM THE LOST - For Clouds
Mehr über Stories From The Lost
- Genre:
- (Post) Rock / Instrumental
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Dunk!
- Release:
- 26.10.2012
- Cryosphere
- August II
- TR16
- Crossing Fields
- Tyrannosaur
- Plains Runner
- Vocaloid
- For Clouds
Post-Rock-Szenario zwischen unterkühlter Elektronik und stimmungsvoller Finsternis
Wer sich unter der allgemeinen Bezeichnung 'Post Rock' immer noch in verschachtelte Arrangements, Dissonanzen und apokalytische Stimmungsbilder hineindenkt, hat die genaue Definition dieses Sounds wohl nach wie vor nicht begriffen. Eine gezielt alternative Auslegung der Materie haben nun die Belgier von STORIES FROM THE LOST vorgenommen, die sowohl finstere elektronische Einflüsse in ihre Songs einbeziehen, als auch verträumte Gitarrenmelodien, deren gemeinsame Kombination sich auf der neuen Scheibe "For Clouds" gekonnt die Waage hält.
Schon zu Beginn räumen STORIES FROM THE LOST gewaltig auf und verbannen die völlig verproggte Note ihrer Musik ins Jenseits; 'Cryosphere' ist zwar definitiv nicht vom Anspruch befreit, kommt aber mit all seinen verschiedenen Elementen viel schneller auf den Punkt und nutzt die verbleibende Zeit für kleine elektronische Spielereien, die jedoch nie den Kern des Songs aus den Augen verlieren. 'TR16' mit seinen teils stampfenden Grooves und das intensive 'Vocaloid' tendieren in eine ähnliche Richtung und bilden das eher straighte Grundgerüst des Albums.
Raum für Experimente lassen sich die Belgier aber dennoch reichlich, nur eben nicht im Break-lastigen Sinne, der große Teile des Genres charakterisiert. Das vielschichtige 'August II' und das emotionale Titelstück setzen weitere Akzente und gehören zu den Highlights von "For Clouds", insbesondere was das atmosphärische Wechselspiel betrifft. Und dennoch: Der Schritt zur Perfektion ist noch relativ groß, aus dem einfachen Grund heraus, dass selbst die ganz intensiven Momente niemals den Eindruck wegschieben können, dass die ganze Sache mit Gesang noch viel besser funktionieren würden.
STORIES FROM THE LOST bauen ihre Arrangements sehr spannend auf, steuern auf einen vorzeitigen Höhepunkt zu, können diesen dann aber nicht erwartungsgemäß gewaltig inszenieren, weil einfach ein entscheidendes Element fehlt. Die Band schafft es nicht, die reine Instrumentierung in den Mittelpunkt zu rücken und die Spekulationen über mögliche Vocals zu ersticken - und so interessant die Songs auch sind: Es fehlt einfach etwas.
Trotzdem sind die musikalischen Ansätze auf "For Clouds" gut, oft genug sogar sehr gut. Und aus diesem Grund sollte man sich das Material der Belgier auch ruhig mal zu Gemüte führen. Auf der Bandcamp-Seite gibt es einige Kostproben, die sehr lohnenswert sind.
Anspieltipps: Crossing Fields, Vocaloid
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes