STORM AT SUNRISE - The Suffering
Mehr über Storm At Sunrise
- Genre:
- Prog Rock
- Label:
- Gray Sky Rec.
- You Don`t Know
- Everything Sucks
- Blood On The Horizons
- Cycle Of Misery
- There I Said It
- Man, That`s A Drag
- Timewarp
- Closure
- The "I Hate The Blues" Blues
- Victims Of The Status Quo
- Woman
- The Suffering
Ich muss gestehen, der Erstling von STORM AT SUNRISE „Garden Of Forgotten Ideals“ ist an mir komplett vorbeigegangen. Mag daran liegen, dass Releases von Shroom Records/Laser`s Edge nicht unbedingt so ganz einfach in unseren Breitegraden zu finden sind. Anyway, der Nachfolger „Suferring“ liegt mir hier vor und bei dem Titel und dem extrem düsteren Cover hatte ich eigentlich schwermütigen Wüstensound oder Doom erwartet.
Falscher hätte ich nicht liegen können. Die Jungs um Dave Gryder (Ex-COVENANT) und Ernie Myers (Ex-HANDS) bieten Progressive Rock der 70er. Ganz in der Tradition solcher Größen wie KANSAS, YES,DIXIE DREGS und DEEP PURPLE: Also relativ geradeaus rockende Nummern mit extrem viel Hammond- und Moog-Sounds.
Heutzutage nennt man sowas wahrscheinlich Stoner Rock, aber das Trio klingt noch weitaus älter als beispielsweise SPIRITUAL BEGGARS, zu denen aber durchaus einige Parallelen zu ziehen sind.
Allein schon der exzessive Einsatz von allem was da Tasten hat klingt sowas von alt, aber gleichzeitig auch fett, dass man unwillkürlich beginnt, mitzuwippen. Dazu addiert sich eine Ansammlung von schrägen Soundgebilden und unzähligen Wah-Wah-Attacken über einem immer enorm treibendem Rhythmus, dass man schon kaum noch von progressivem Rock im neuzeitlichen Sinne reden kann.
STORM AT SUNRISE verstricken sich nämlich ganz und gar nicht in Tempiwechseln und unvorhersehbaren Breaks, sondern setzen im Gegensatz auf einen Drive, der jeden Rockfreund in Ekstase versetzen dürfte.
Gryder, der neben der Tastatur auch noch als nasalsingender Trommler fungiert, klingt nicht nur einmal wie ein Ozzy Osbourne in Glanztagen.
Dritter Mann im Bunde ist der ehemalige BLACK OAK ARKANSAS-Basser Kinley „Barney“ Wolfe, der natürlich neben dem herkömmlichen, viersaitigen Tieftöner auch noch ein paar dynamische Tästchen quetschen darf.
Auf einzelne Songs kann ich hier beim besten Willen nicht eingehen. Hier ist jede Nummer ein Volltreffer, die sich bei mehrfachem Hören zu einem kleinen Hit mausern wird. Und man will sie mehrfach hören. Dafür passiert trotz aller Eingängigkeit einfach zu viel während der einzelnen Songs. Seien es nun die orgeligen Soloeskapaden oder die unglaublichen Drumfills, hier macht jede Note Spaß. Hinzu kommt noch dieser herrlich erdige Sound, der der ganzen Chose natürlich auch noch das richtige Tuning verpaßt.
Sicherlich handelt es sich hier eher um Mucke für Retrofreaks, aber wer allgemein auf anspruchsvolle Musik abfährt und technisch versierte Musiker liebt, sollte mal das ein oder andere Ohr riskieren. Tolles Album !
Anspieltipps: You Don`t Know, Man, That`s A Drag, Blood On The Horizon, Everything Sucks, The Suffering
- Redakteur:
- Holger Andrae