STORM CORROSION - Storm Corrosion (Re-Release)
Mehr über Storm Corrosion
- Genre:
- Progressive Rock / Art Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Kscope (Edel)
- Release:
- 27.09.2024
- Drag Ropes
- Storm Corrosion
- Hag
- Happy
- Lock Howl
- Ljudet Innan
- Drag Ropes (live)
Ein möglicher, jedoch unvollendeter Meilenstein in der klanglichen Nachbereitung.
Steven Wilson ist in den letzten Jahren immer seltener als Musiker aufgetreten, sondern hat diverse Gelegenheiten genutzt, seinen eigenen Katalog noch einmal zu bearbeiten und neue Mixes bereits bestehender Releases aufzulegen. Auch sein Projekt STORM CORROSION, das anno 2012 das bis dato einzige Werk in die Regale gestellt hat, bleibt nun nicht verschont und erhält einen aufgefrischten DTS-5.1-HD-Mix, von dem der britische Ausnahmekünstler sich noch mehr raumgreifende Tiefe erhofft, was angesichts des krautigen, teils psychedelischen Avatgarde Rocks, den Wilson mit dem prominenten Kollegen Akerfeldt produziert hat, ein durchaus ambitioniertes Vorhaben ist.
Die konkreten Veränderungen zur Originalproduktion herauszufiltern, ist daher auch nicht sonderlich einfach, allerdings sind zumindest die angedeuteten symphonischen Parts ein bisschen fülliger geworden, wohingegen die mehrstimmigen Gesänge in der neuen Abmischung direkt aus den Boxen in die Ohren flüstern und nicht mehr ganz sp sperrig anmuten wie vor zwölf Jahren. Unverändert bleibt jedoch der Umstand, dass Wilson und Akerfeldt bei STORM CORROSION zeitweise über ihre eigenen Ansprüche gestolpert sind und es nur partiell geschafft haben, dem Material gezielte Spannungsbögen zu verpassen und sich gleichzeitig nicht in ihrer eigenen Kunst zu verlieren.
Die meist recht ruhigen Songs waren von vorneherein Special Interest, aufgrund ihrer minimalistischen Arrangements auch nur schwerlich greifbar und immerzu auf dem Schwebebalken zwischen avantgardistisch geprägtem Akustik Rock und klar reduziertem Prog Rock unterwegs, ohne dabei die Gefahr eines Absturzes ausschließen zu können. Die wunderbaren Harmonien auf der einen Seite, der recht eintönige Gesang des Briten auf der anderen - es fällt immer noch schwer, die Gedankengänge der beiden Protagonisten zu erschließen und sich in die eigenwillioge Welt von STORM CORROSION zu verlieben - daran ändert auch die klangliche Neufassung nicht viel.
"Storm Corrosion" hat zwar nie wirklich polarisiert, aber auch nicht allumfassend begeistern können. Die Platte hat ihre Momente, lebt von ihrer Stille und einer dezenten, kaum fassbaren Anspannung. Aber die ganz großen Hoffnungen, die alleine schon durch das Namedropping serviert werden, konnte das Album bis heute nicht erfüllen. Auch wenn das Debüt über die jahre gewachsen ist, scheint es auch mit neuem Sound nicht wirklich vollendet!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes