STORMGREY - DNA Of Chaos
Mehr über Stormgrey
- Genre:
- Oldschool Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Great Dane Records
- Release:
- 15.10.2021
- When Blood Runs Cold
- Suicide For Pleasure
- Happy Easter 666
- Fuel Named Hate
- Womb Of Darkness
- Poisoned Light
- Grinder For Thy Flesh
- DNA Of Chaos
Solider Oldschool-Todesblei, nicht mehr und nicht weniger.
Die Mitglieder der Todesblei-"Newcomer" STORMGREY sind allesamt schon seit Beginn der Neunziger ein Bestandteil der Underground-Szene in ihrem Heimatland Litauen, doch erst im Jahr 2011 fand sich der Fünfer in jetziger Konstellation zusammen und lieferte mit dem Debüt "Pray.Crawl.Suffer" seinen Einstand. Wenn ich hier von Todesblei spreche, ist übrigens oldschooliger Death Metal europäischer Machart gemeint, denn diesem haben sich die Herren ganz offenkundig verschrieben und nennen entsprechend auch ASPHYX, BOLT THROWER und HAIL OF BULLETS als Einflüsse für das mittlerweile zweite Langeisen "DNA Of Chaos", das dieser Tage über Great Dane Records erscheint.
Mit Chaos hat das dargebotene Songmaterial dabei übrigens wenig gemein, denn an jeder Ecke hört man den fünf Musikern an, dass sie alte Hasen sind und nicht nur wissen, wie man das eigene Instrument bedient, sondern auch eine genau Vorstellung davon haben, wie ihre Todesstahl-Dampfwalzen klingen sollen. Diese Abgebrühtheit spiegelt sich dann auch in der professionellen und unheimlich druchvollen Produktion der insgesamt acht Songs wider, färbt aber leider auch etwas zu sehr auf das Songwriting ab, das oftmals doch etwas zu vorhersehbar und eindimensional daherkommt. So sind 'When Blood Runs Cold' und 'Suicide For Pleasure' zu Beginn zwar handwerklich gut gemacht, lassen in meinen Ohren aber das gewisse Etwas vermissen, um aus der großen Todesblei-Masse herauszustechen. Die Riffs walzen gut voraus, das Schlagzeug liefert die passenden Double-Bass-Attacken und Fronter Andrius Šaulys brüllt sich die Seele aus dem Leib, aber alles wirkt irgendwie zu kalkuliert und abgebrüht.
Und auch im weiteren Verlauf ist das Wort, das mir zu "DNA Of Chaos" einfällt, gleichförmig. Nahezu alle Songs stampfen im Mid-Tempo vor sich hin, ein paar Riffs lassen zwar aufhorchen, aber so richtig bleibt nichts hängen. So sind es am Ende mit 'Happy Easter 666' und dem abschließenden Titeltrack auch die beiden Songs, die vom sonstigen Rezept am weitesten abweichen, die mir am besten gefallen. Erstgenannter schneidet sich dabei eine kleine Scheibe von AT THE GATES ab und präsentiert ein paar Göteborg-Melodien, während 'DNA Of Chaos' mit Blastbeats, flottem Tempo und ganz starker Gitarrenarbeit die Platte mit einem Höhepunkt abschließt.
Trotzdem reichen diese beiden Lichtblicke nicht aus, um den Zweitling insgesamt zu einem Album zu machen, das nachhaltig aus der Death-Metal-Masse herausstechen würde. Freunde und Freundinnen von Oldschool Death Metal und den eingangs genannten Referenzen dürfen hier trotzdem ein Ohr riskieren, denn für sie könnte STORMGREY eine kurzweilige Überbrückung bis zum nächsten Release ihrer Lieblingsband liefern.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs