STORMLORD - At The Gates Of Utopia
Mehr über Stormlord
- Genre:
- Epic Black Metal
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 19.11.2001
- Under The Samnites´ Spears
- I Am Legend
- Xanadu
- ...And Winter Was
- At The Gates Of Utopia
- The Curse Of Medusa
- The Burning Hope
- A Sight Inwards
- The Secrets Of The Earth
Mit "The Supreme Art Of War" spielten sich die bis dato noch fast unbekannten Italiener in mein Herz: Epischer Black Metal mit starken klassichen Metal-Einflüssen gepaart ergab eine unwiderstehliche Mischung, die durch Bombast, eingängige Melodien en Masse und gut dosierte Aggression zu überzeugen wusste. Das machte STORMLORD sozusagen zu den RHAPSODY des Black Metals, wobei dies durchaus als Kompliment verstanden werden kann.
Nach der missglückten EP "The Curse Of Medusa" meldet sich die Band nun mit "At The Gates Of Utopia" zurück.
Die Keyboards rückten zugunsten eines rauhen, wuchtigen Gitarrensounds etwas in den Hintergrund, was an sich kein Problem darstellen sollte. Zu dumm nur, dass die markante Keyboarduntermalung fest zum Rückgrat von STORMLORD gehörte - und genau diese wird nun schmerzlich vermisst. Auch die tollen Chorpassagen sucht man vergebens, Sänger Christiano Borchi versucht sich teilweise an cleanen Vocals, was aber kläglich in die Hose geht.
Technisch geht die Chose selbstverständlich in Ordnung, altbekannte Trademarks wie das exzellente Drumming und die stakkatoartigen Gitarrenriffs hat man beibehalten, aber die erwähnten fehlenden Stilelemente reissen ein grosses Loch in das STORMLORD´sche Konzept. Wo früher Abwechlungsreichtum zu finden war, herrscht heute Eintönigkeit vor, ja teilweise fast schon belanglos plätschert "At The Gates Of Utopia" aus den Boxen.
Statt den Verzicht auf das ehemals vorherrschende Bombastelemt adäquat zu kompensieren, versuchen die Südländer, nun auf einer etwas thrashigeren Schiene zu fahren. Dass sich das mit dem "epischen" Element der Mucke zwangsläufig beisst, dürfte klar sein.
Der Opener "Under The Samnites´ Spears" weiss ebenso zu überzeugen wie das mit tollen Twin-Gitarrenleads versehene "Xanadu" oder auch das an alte Glanztaten erinnernde "A Sight Inwards", aber sonst macht sich Langeweile und Enttäuschung breit.
Teilweise scheinen STORMLORD sogar die Ideen ausgegangen zu sein, zu viele Parts erinnern an bereits bekannte Arrangements, die Riffs wirken etwas ausgelutscht und ohne chorale Unterstützung kann Christiano noch so schön kreischen - der Funke springt einfach nicht über.
Wirklich schade, dass sich eine solch hoffnungsvolle Band selbst ins musikalische Niemandsland schiesst. Ich werde jetzt nochmal mit einer gehörigen Portion Wehmut im Bauch "The Supreme Art Of War" geniessen, und das rate ich auch allen STORMLORD-Anhängern.
Anspieltipps: Under The Samnites´ Spears, Xanadu, A Sight Inwards
- Redakteur:
- Rouven Dorn