STORMLORD - Hesperia
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2013
Mehr über Stormlord
- Genre:
- Symphonic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Trollzorn (Soulfood)
- Release:
- 20.09.2013
- Aeneas
- Motherland
- Bearer of Fate
- Hesperia
- Onward to Roma
- Sic Volvere Parcas
- My Lost Empire
- Those Upon The Pyre
Römischer Bombast
Italiens STORMLORD ist eine mit über 20 Jahren Erfahrung auf dem Buckel durchaus dienstalte Band, die sich aber nach wie vor nicht scheut, ihren symphonischen Extreme Metal unter die Leute zu bringen. Die letzte Platte "Mare Nostrum" (2008) kam ziemlich gut bei Fans und Kritikern an und "Hesperia" schickt sich an, das zu wiederholen.
Die Band, die gemeinhin als die südeuropäische Variante von DIMMU BORGIR gilt, hat sich jedenfalls nicht beirren lassen und knüpft stilistisch nahtlos an den Vorgänger an, wenngleich auch die Produktion etwas wuchtiger daherkommt. Damit auch ja keine Zweifel an den Trademarks des Sechsers aufkommen, präsentiert der Opener 'Aeneas' direkt die komplette Spannweite STORMLORDscher Knüppel-Epik. Derbe Riffs, treibende Drums und atmosphärische Keyboards treffen auf auf das Gekreische von Cristiano Borchi und die cleanen Vocals von Gianpaolo Caprino. Bewährtes Konzept also, die Überraschungen sollen sich bis zum Ende des Albums auch in Grenzen halten.
Auch wenn dem Hörer manchmal sehr viel auf einmal zugemutet wird, kann man den Italienern eines nicht vorwerfen: Eintönigkeit. Den Fundus an Anleihen aus de klassischen Musik, folkloristischen Tönen und schließlich dem gesamten Repertoire des Schwarzmetalls schöpfen die sechs Recken zufriedenstellend aus. Aufgrund eines vermutlich nicht unendlichen Budgets stammen die Streicher zwar vom Band, insgesamt präsentiert sich diese Mixtur aber wie auf dem starken Vorgänger kohärent und gut hörbar.
Was dann letztendlich doch einen kleinen aber feinen Qualitätsunterschied zu Größen wie DIMMU BORGIR ausmacht, ist die über das Album nicht so deutlich vorhandene Spannungskurve. Bis auf ein paar Intros und nette Spielereien geht es hier eine Dreiviertelstunde lang hoch her. 'Hesperia' findet sich nicht gerade unter den Album-Highlights wieder, sodass ich die vermeintliche Pause auch gerne mal übersprungen habe. So nett die acht Songs auch komponiert sein mögen, irgendwann fehlt halt die klangliche Überraschung oder der große Hit. Bei STORMLORD kratzt man leider immer noch mit den Fingernägeln am höher gelegenen Gipfel und man traut der Band eigentlich auch zu, ihn endlich zu erreichen. Mit "Hesperia" stagniert man aber - wenn auch auf gutem Level - und wird wahrscheinlich mit der Fanbase und schon ausgeloteten Zielgruppe Vorblieb nehmen müssen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Nils Macher