STORMNATT - Omega Therion
Mehr über Stormnatt
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Self Mutilation Sevices
- Release:
- 07.07.2014
- Ascension Of The Scarlett Angel
- Dead Soul Meditation
- The Bitter Fruits Of Deceit
- Omega Therion
- Deathmagick
- Evangelist Of The Fall - Death's Seed
- Lost And Forgotten
Black Metal aus Österreich frönt mit griffigen, tollen Songs der zweiten Welle.
Dunkel, in grauen und schwarzen Tönen gehalten, vom Wind zerzaust, vom Sturm durchbraust - so geht sie los, die Hatz durch die Nacht. Die Sturmnacht wird zerfetzt von flirrenden und surrenden, von rasenden Strumming-Gitarren, welche das Klangbild der drei Österreicher dominieren, die bereits seit der Jahrtausendwende aktiv sind, und die nun, mit ihrem Drittlingswerk "Omega Therion" erstmals Gehör in unseren Hallen finden. Viel zu spät, mag man zurecht sagen, denn was dieses Werk zu bieten hat, ist von schlechten Eltern nicht.
Das Wiener Trio hält es mit der ganz alten Schule der zweiten Welle des schwarzen Stahls, und hält sich nicht mit Keyboard-Bombast, Avantgarde und Gotik auf. Es regiert das Riff, es regiert die Dunkelheit und es regieren linkische, sinistre, sich fies in den Gehörgang bohrende Leadmelodien, welche spannend und eindringlich gestaltet dafür sorgen dass "Omega Therion" innerhalb des klar abgesteckten stilistischen Rahmens denkbar viel Abwechslung zu bieten hat. Die Songs werfen Anker und geizen nicht mit Hooks, so dass der Hörer sich immer wieder - gerade in den atmosphärischen Breaks oder in den Refrains - zum Mitgehen und Mitbrüllen animiert fühlt, was ja im Black Metal nicht unbedingt an der Tagesordnung ist.
In dieser Hinsicht ist bereits der Opener 'Ascension Of The Scarlet Angel' ein echtes Highlight, das zudem um die zweite Minute herum mit genialsten 90er-Nordland-Reminiszenzen um die Ecke kommt, wenn der Song eine Wendung in verschleppteres Tempo und mantrisch headbangende Grooves nimmt. Gerade, wenn eine Gitarre allein monolithisch ihr tritonales Riff wie einen Pesthauch in die Stille pumpt, wie dies etwa beim bärenstarken 'Dead Soul Meditation' der Fall ist, dann fühlt sich der Schwarzheimer der alten Schule zu Hause. 'The Bitter Fruits Of Deceit' fährt dann eher die Black/Thrash-Kante, mit etwas schärfer akzentuiertem, hackenderem Riffing, allerdings nicht ohne atmosphärisch-melodische Zwischenspiele, in welchen die einsame Leadgitarre ihr Klagelied singen darf.
Nachdem das Niveau auch bei den verbliebenen Stücke nicht nachlässt und mit dem rasenden Titelsong, oder 'Deathmagick', das auch gesanglich einige Abwechslung bietet, gar noch echte Volltreffer zu verzeichnen sind, bleibt am Ende des Tages sehr feiner, ziemlich old-schooliger, aber dabei nicht allzu generischer Black Metal, der mit griffigen Songs aufwarten kann und sich allein dadurch ordentlichen Wiedererkennungswert verschafft, auch wenn die stilistische Vorlage natürlich klar im Bereich der melodischeren DARKTHRONE-Epigonen, oder aber bei Acts wie RAGNAROK (N) und THRONE OF AHAZ zu verorten ist. Wer sich angesprochen fühlt, der hat meine uneingeschränkte Empfehlung, der Band einfach mal auf Bandcamp einen Besuch abzustatten, wo es das neue Album ebenso wie auch älteres Material günstig zu erwerben gibt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle