STORMWIND - Rising Symphony
Mehr über Stormwind
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 28.04.2003
- Rising Symphony
- Touch The Flames
- Eyes Of Change
- Strangers From The Sea
- River Of Love
- White Man
- Flyer
- Streets Of Prishtine
- Excalibur
- Venezia (Bonus Track)
STORMWIND wurden 1996 von Mastermind Thomas Wolf in Stockholm gegründet, einem begnadeten Gitarristen mit klassischer Ausbildung. Im Jahr 1996 erschien das Debüt-Album "Straight From The Heart" in Schweden und Japan, auf dem sich die Band noch deutlich AOR-orientiert zeigt. Mit dem zweiten Album "Stargate" (1998) schlug die Band dann aber bereits eine deutlich härtere, progressivere Richtung ein, und das 1999er-Album "Heaven Can Wait" konnte sogar als Neo-Classical Metal bezeichnet werden. Diesen Sound haben STORMWIND auch bis heute verfeinert und immer weiter entwickelt. Im Jahr 2000 unterzeichneten STORMWIND dann bei Massacre Records und konnten ihre Alben nun auch in Europa adäquat präsentieren. "Resurrection" wurde im selben Jahr veröffentlicht und markierte eine Art Neuanfang für die Band, denn mit Ex-CANDLEMASS-Sänger Thomas Vikström, Drummer Patrik Johansson (YNGWIE MALMSTEEN) und Basser Andres Olsson (NARNIA) sowie Keyboarder Kaspar Dahlqvist (Ex-TREASURE ISLAND) kamen ziemlich gute Musiker zu STORMWIND. Ein Jahr später veröffentlichten STORMWIND ihr fünftes Album "Reflections", welches die gewachsene Band schon deutlich als Einheit präsentierte. Nun kommt mit "Rising Symphony" das sechste Album, das STORMWIND wieder einige Schritte nach vorne bringen soll... .
Das Album beginnt - wie viele andere Metal-Scheiben, ganz egal, ob Power- oder Black-Metal - mit einem ruhigen, von Keyboards dominierten Intro, das der Einfachheit halber genauso heißt wie die Platte selbst, nämlich 'Rising Symphony', doch mit dem ersten richtigen Song wird dann auch schon sofort klar, in welchem Genre wir uns nun wirklich befinden. 'Touch The Flames' bringt im Endeffekt alles mit, was ein Uptempo-Melodic-Metal-Song typischerweise haben sollte: Schnelle Gitarrenläufe, doublebass-lastiges Schlagzeugspiel und ein relativ hoher Gesang. Der Chorus ist ziemlich einfach gestrickt und geht deshalb relativ schnell ins Ohr, aber wirklich hängen bleiben tut er nicht. Vielleicht liegt es ja einfach nur daran, dass ich diese Art von Songs in letzter Zeit von viel zu vielen Bands gehört habe. Aber glücklicherweise gibt es ja bei 'Touch The Flames' auch noch einen Instrumentalteil, der STORMWIND ein wenig von der Masse abhebt. Die Gitarrenarbeit ist zwar nicht unwesentlich von YNGWIE MALMSTEEN beeinflusst, aber nicht jede Band schafft es, diese neo-klassischen Ideen auch ordentlich umzusetzen. Bei 'Eyes Of Change' gefallen mir STORMWIND aber trotzdem wesentlich besser, da sie hier ordentlich Druck machen. Der Song beginnt zwar sehr balladen-mäßig, aber das ändert sich glücklichlichweise und es dominieren kräftige Gitarrenriffs. Wie schon beim vorherigen Song gefällt mir auch hier der Instrumentalteil am Besten. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass Thomas Vikström eine schlechte Vorstellung bietet, aber die Instrumentalfraktion um den anderen Thomas läuft eben eher auf Hochtouren, wenn sie unter sich ist. 'Strangers From The Sea' kommt dann mit einem eigenen Intro daher, das sehr ruhig angelegt ist und mit gregorianischen Chören aufwarten kann. Überhaupt ist der Song sehr von den Chören geprägt: Obwohl im weiteren Song die flotten Gitarrenriffs wieder das Kommando übernehmen, ist das bombastische Element immer präsent. Das nachfolgende 'River Of Love' ist dann - wie könnte es bei einem solchen Songtitel anders sein - eine Ballade, die ganz nett anzuhören ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bei 'White Man' handelt es sich - auch das legt bereits der Songtitel nahe - um eine Cover-Version des QUEEN-Klassikers. Es gehört ja immer eine Menge Mut dazu, wenn man sich an QUEEN heranwagt, aber STORMWIND ziehen sich ganz achtbar aus der Affäre. Mit 'Flyer' folgt ein weiterer Uptempo-Song, der - wie gewohnt - mit zackigen Gitarrenriffs daherkommt. Auch das Keyboard spielt hier eine sehr große Rolle, und dementsprechend werden hier alle Melodic Metal-Klischees bedient (die Trallala-Melodie muss ich ja wohl nicht extra erwähnen, oder?). 'Streets Of Prishtine' ist dann eine weitere Ballade, die aber im Gegensatz zu 'River Of Love' etwas weiter von den genre-typischen Standards entfernt ist. Zum Abschluss des Albums folgt mit 'Excalibur' einer der Höhepunkte des Albums. Dieser Midtempo-Song ist sehr episch angelegt und kann dementsprechend mit den zugehörigen Chören aufwarten, die hier jedoch nicht zu überladen sind, sondern ganz gut ins Songbild passen. Wieder einmal kann Thomas Wolf diesem Song mit seiner Gitarrenarbeit einen Stempel aufdrücken, aber vor allem Thomas Vikström kann hier mit einer guten Gesangsleistung überzeugen. Ganz zum Schluss gibt es mit 'Venezia' noch einen Bonus-Track, wobei dieser Bonus eher ein Bonüsschen ist, denn es handelt sich hierbei lediglich um ein eineinhalbminütiges Akustikgitarrengeplenkel.
Über die musikalischen Fähigkeiten der beteiligten Musiker muss man wohl jetzt kein Wort mehr verlieren, aber dennoch würde ich "Rising Symphony" lediglich als durchschnittliches Album ansehen. Natürlich sind die Songs allesamt nicht schlecht, aber sie kommen einem eben wie schon soundso oft gehört vor. STORMWIND können zwar hin und wieder durchaus zeigen, dass sie dem Großteil der Konkurrenz einen Schritt voraus sind, aber das dürften sie von mir aus auch gerne öfter tun. Ein weiterer Kritikpunkt wäre darüber hinaus, dass es "Rising Symphony" mit allem Drum und Dran gerade mal auf gute 40 Minuten Spielzeit bringt, und das ist ja nicht gerade üppig. Nichtsdestotrotz ist dieses Album natürlich kein schlechtes, und wer auf diese Art von Musik steht, der dürfte auch "Rising Symphony" mögen. Der Zielgruppe kann ich also ein Reinhören ohne Bedenken anraten... .
Anspieltipps: Touch The Flames; Eyes Of Change; Excalibur
- Redakteur:
- Martin Schaich