STORTREGN - Singularity
Mehr über Stortregn
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Non Serviam Records
- Release:
- 27.05.2016
- Enlighten Salvation
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- Black Moon Silhouette
- Nightside Of Eden
- Elegy
- Neverending Singularity
Nicht gerade der Prototyp schweizerischer Extreme.
Es ist schon irgendwie eigenartig: Einige der wichtigsten extremen Bands haben ihren Heimathafen in der Schweiz, doch gerade nach der Jahrtausendwende haben die Eidgenossen die Szene sträflichst vernachlässigt. Zumindest hat außer TRIPTYKON keine Band mehr neue Akzente setzen können, und auch bei SAMAEL, seinerzeit echte Pionierarbeiter der düsteren Sounds, ist seit einigen Jahren gepflegter Stillstand angesagt. Insofern ist es immer wieder erfreulich, wenn junge Bands versuchen, an die Erfolge des Tom-Gabriel-Fischer-Vermächtnisses anzuknüpfen, und dabei ebenfalls bemüht sind, Eigenheiten in ihrem Sound herauszuarbeiten, die dem typischen Innovationsdrang einstiger CELTIC FROST-Meisterwerke gerecht werden sollen. STORTREGN hat sich genau das auf die Fahne geschrieben - doch statt erhoffter Begeisterung folgt auf dem aktuellen Release eher Ernüchterung.
Die zehn Songs, die das bereits andernorts erprobte Quartett zusammengetragen hat, sind jedenfalls nur in den seltensten Momenten wirklich mitreißend. Die Band stößt viele Türen auf, kombiniert auch Elemente aus dem Death Metal mit ihren finsteren Kerninhalten, kreiert aber keine Arrangements, die auf echtes musikalisches Genie schließen lassen. Lediglich im letzten Albumdrittel blitzen ein paar hymnische Passagen auf, die mit aller Macht noch die Wende herbeiführen wollen. Doch verbockt hat STORTREGN das Ganze bereits in den ersten Sequenzen von "Singularity".
Hier ist einfach zu vieles unausgegoren und nicht mit letzter Konsequenz zu Ende gedacht. Das Material ist verworren, manchmal auch ziellos, schließlich einfach sehr beliebig kompiliert. Vor allem der Mix aus radikalem Inferno und sphärischen Augenblicken geht den Musikern nur sehr ruckelig von der Hand, weshalb die gerne bemühten Parallelen zu NAGLFAR und DISSECTION sich lediglich auf die eigentliche Ausrichtung, nicht aber auf die qualitative Dichte der Songs beziehen.
Es wäre zwar unangebracht, STORTREGN zu heftig abzustrafen, denn im Grunde genommen sind die Schweizer auf dem richtigen Weg. Verglichen mit besagten Kontrahenten ziehen sie aber noch klar den Kürzeren und müssen dringend noch an der Feinarbeit feilen, um eines Tages in eine höhere Liga aufzusteigen. Denn dort ist "Singularity" noch nicht anzusiedeln.
Anspieltipps: Nightside Of Eden, Neverending Singularity
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes