STORY ABOUT ILLUSION - Perfect Equilibrium
Mehr über Story About Illusion
- Genre:
- Alternative Rock / Grunge
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Epictronic Records
- Release:
- 03.03.2023
- Time To Sleep
- Story About Illusion
- Echo
- Automatic Machine
- No Morality
- Bury It
- Paradigm
- The Apostate
- The Real Scrooge
- The World Against Me
- Guardian
- Obsolete
- Bandages
Ausbaufähiger Grenzgänger zwischen Alternative und Grunge.
Die Hintergrundgeschichte der Newcomer STORY ABOUT ILLUSION ist recht nebulös, denn weder wird der Name des Multiinstrumentalisten und Bandkopfes erwähnt, noch gibt es Informationen über die weitere Besetzung der Band. Einzig die Einflüsse werden näher beleuchtet, die laut der beiligenden Information im Punk und Nu Metal der Neunziger liegen und primär mein Interesse am Debüt "Perfect Equilibrium" geweckt haben, das dieser Tage über Epictronic Records erscheint.
Die Ernüchterung folgt aber auf dem Fuße, denn beim Opener 'Time To Sleep' höre ich weder GREEN DAY oder BAD RELIGION noch Nu-Metaller wie KORN oder LIMP BIZKIT heraus. Stattdessen haben wir es hier mit einem rockigen Instrumental zu tun, das zumindest in Sachen Gitarren-Leads mit einigen schönen Melodiebögen punkten kann. Das Konto der Pluspunkte wird aber auch sofort wieder mit Abbuchungen belastet, denn in Sachen Produktion und Sound ist "Perfect Equilibrium" noch nicht auf Label-Niveau angekommen. Angefangen bei den dumpfen und drucklosen Drums bis hinzu den reichlich kratzigen und teilweise auch unsauber eingespielten Gitarren, klingt der Erstling eher wie ein solides Proberaum-Demo. Das kann man mit den heutigen Mitteln auch deutlich besser hinbekommen.
Auch 'Story About Illusion' kann den eher schwachen Eindruck nicht unbedingt korrigiert, fügt allerdings dem bisheringen Sound nun auch Gesang hinzu. Selbiger bringt zwar durchaus ein paar interessante Melodiebögen mit ein, allerdings fehlt mir hier im Vortrag großteils die Qualität und nötige Energie, um wirklich mitreißend zu sein. Und auch das Songwriting ist eher sperrig und unrund, denn immer wenn gerade ein paar gute Ideen aufkommen, zerhacken plötzlich doch eher sperrige Gitarren-Riffs den Fluss des Songs. 'Automatic Machine' ist mit seinen Keyboards und Pianos sogar ein komplett wirrer Grenzgänger zwischen Jazz und Metal geworden, der phasenweise eher nervig aus den Boxen schallt. Dass die Klangkulisse dabei weiterhin eher dumpf und rudimentär ausfällt, hilft dem Songmaterial auch nicht wirklich.
Dennoch sollte man auf Seiten der Band nicht den Kopf in den Sand stecken, denn unter dem schwachen Sound und dem etwas planlosen Songwriting verstecken sich oftmals auch wirklich gute grundlegende Ideen, die mit etwas mehr Erfahrung zu richtigen Hits hätten werden können. 'Echo' etwa ist ein solcher Fall, bei dem gerade in den Gesangslinien einige gute Ansätze durchschimmern und auch 'Bury Me' hat in den ruhigeren Passagen ein paar interessante und überraschend grungige Einfälle parat, denen nur erneut der schwache Gesang und die eher unvorteilhaft eingesetzten harten Gitarren im Weg stehen.
So kann ich am Ende auch nicht mehr als fünf Punkte für "Perfect Equilibrium" vergeben, denn gute Ansätze und Ideen reichen eben noch nicht aus, um ein wirklich gutes Album auf die Beine zu stellen. Mit etwas mehr Erfahrung und der Hilfe eines erfahrenen Produzenten könnte hieraus aber ein durchaus interessantes Neo-Grunge- oder Alternative-Rock-Projekt werden.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs