STRAMONIO - Mother Invention
Mehr über Stramonio
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 08.07.2002
- Desert Night
- Appointment With Life
- Snow Crystal
- In My Eyes
- Loose From A Dam
- Antarctic Oasis
- Here I Am
- Time
- Someone Like Me
Progressive Metal aus Italien, interessante Sache! Nun, um es vorweg zu nehmen: STRAMONIO hören sich mehr als einmal ziemlich nach DREAM THEATER an, wer hätt's gedacht?. Dennoch ist die Scheibe empfehlenswert. Denn wie genannte Vorbilder schaffen auch die Italiener es, komplexe Musikelemente mit eingängigen Melodien zu verbinden, so dass die Scheibe abwechslungsreich klingt und man sie trotzdem nicht erst fünf Mal durchhören muss, bevor man etwas damit anfangen kann.
Der Stil der Band ist mit dem Vergleich im letzten Absatz eigentlich schon hinreichend beschrieben. Man könnte allenfalls versuchen, kleine Unterschiede zu DREAM THEATER herauszuarbeiten. Also los: Wenn es so etwas wie Härtegrade gibt, dann müssten STRAMONIO - aber wirklich nur eine Nuance - unter DREAM THEATER eingestuft werden. Das liegt vor allem daran, dass die Italiener noch mehr Wert auf die gelungene Einarbeitung verschiedener - um nicht zu sagen: eigentlich unmöglicher - Stilelemente legen. Da schallen einem mitten im Lied plötzlich nicht nur ein jazziges Saxophon entgegen, was ja noch nicht so verwunderlich ist; auf einmal spielt da ein Akkordeon, bei dem man glaubt irgendeinen bärtigen Seemann vor sich zu sehen. Warum nicht? Die Elemente sind stimmig eingearbeitet und wirken nicht als absolute Fremdkörper, und auch das ist der Band als Leistung anzurechnen.
Die Wurzeln von STRAMONIO liegen in der 1992 gegründeten Band TRILOGY SUITE. Deren Gründungsmitglieder Nicola Balliana (Gitarre), Luca de Lazzaro (Keyboard) und Federico De Vescovi (Gesang) widmeten sich musikalisch um und hoben im Jahr 1997 die Band STRAMONIO aus der Taufe. 2000 erschien das Debüt-Album "Seasons Of Imagination", das in Italien für einiges Aufsehen sorgte, und ich kann es mir nicht verkneifen: Entdeckt jemand im Titel des Debüts eine gewisse Analogie?
Genug gespottet jetzt! "Mother Invention" ist ein rundes, gelungenes Album, komplex gestrickt und doch eingängig, und es wird seine Fans zurecht finden. Jeder der mit melodiösem Rock im weitesten Sinne und Progressive Metal im Besonderen etwas anfangen kann (und eventuell DREAM THEATER mag), wird an dem Album Freude finden.
Anspieltipps: Desert Night, In My Eyes, Here I Am, Someone Like Me
- Redakteur:
- Mathias Kempf