STRANA OFFICINA - The Faith
Mehr über Strana Officina
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- My Graveyard Productions
- Release:
- 30.06.2007
- King Troll
- Metal Brigade
- The Ritual
- Rock 'n' Roll Prisoners
- Falling Star
- Gamblin' Man
- Black Moon
- War Games
- Don't Cry
- The Kiss Of Death
- Burning Wings
- Unknown Soldier
- Profumo Di Puttana
- Autostrada Dei Sogni
- Officina
STRANA OFFICINA eignen sich besonders gut, wenn man einer Band den Status einer Legende auferlegen will. Seit den 70ern aktiv und neben VENOM, DEF LEPPARD, GUNS 'N' ROSES und KORN 2006 Headliner auf dem "Gods of Metal"-Festival. Nun wird jedoch berechtigterweise die Frage kommen, warum man so wenig von der italienischen Metalband gehört hat? Die Antwort ist einfach: Nach dem Tod der beiden Bandköpfe im Jahre 1993 kehrte Ruhe ein, und die ohnehin schon kleine Anzahl an Alben (bisher drei an der Zahl) wurde nicht mehr weiter erhöht. Und dass der Headlinestatus an einem Tag war, an dem ohnehin nur italienische Bands auftraten (wie etwa NOVEMBRE, NECRODEATH oder DOMINE) schmälert die großen Worte doch leider erheblich. Nun jedoch begibt sich die Band endgültig auf internationalen Fußboden und veröffentlicht mit "The Faith" ihre gesamte Diskografie auf einem Album.
Na gut, etwas Neues gibt es da schon: Um das Album massenfähiger zu machen, wurden die Texte allesamt aus dem Italienischen ins Englische übersetzt. Dass damit zwar der gesamte Exotenbonus flöten geht, dürfte angesichts des Songmaterials nicht weiter stören. Denn die Gründungszeit der Band, nämlich die erwähnten 70er, lebt in ihrem Sound weiter fort, so als ob eine Weiterentwicklung nach BLACK SABBATH nie stattgefunden hätte. Dröhnende Riffs, flotte Soli und ein OZZY OSBOURNE-Soundalike geben das Korsett vor, das jedoch nicht ganz so starr ist wie anfangs angenommen. Die oftmals auch raue Stimme von Sangesbursche Daniele "Bud" Ancillotti und die Gitarrenausflüge in andere Soundbereiche von vor 1980 (etwa MOTÖRHEAD) geben der ganzen Mischung die gewünschte Abwechslung, allerdings leider keine eigene Identität. Macht aber nicht viel, wenn man sowieso auf dem Nostalgietrip ist. Die Songs zünden, Ohrwürmer wie 'King Troll' oder 'Falling Star' sitzen spätestens nach dem zweiten Anlauf fest in der Ohrmuschel und der Sound klingt immer noch klar und frisch und weist keine Alterspuren auf. Und wer sich trotzdem die italienische Sprache wünscht, dem kann mit den letzten drei Tracks geholfen werden, da sich STRANA OFFICIANA dort wieder voll und ganz ihrer Heimatsprache bedienen.
Wer sowieso ganz dick auf Revival oder WOLF steht - oder zumindest mit Hilfe von Guitar Hero festgestellt hat, wie geil BLACK SABBATH doch sind, wird feststellen, dass auch die angenehm rockige Scheibe von STRANA OFFICINA gut in seinen Plattenschrank passt. Wer nicht viel mit ausladenden Gitarrensoli und einer Soundstruktur von früher anfangen kann darf trotzdem beruhigt sein, verpasst hat er nichts.
Anspieltipps: King Troll, Falling Star, Gamblin' Man
- Redakteur:
- Lars Strutz