STRATOVARIUS - Infinite (Ltd.ed.)
Mehr über Stratovarius
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Edel Records
- Release:
- 04.06.2010
- Hunting High And Low
- Millennium
- Mother Gaia
- Phoenix
- Glory Of The World
- Million Light Years Away
- Freedom
- Infinity
- Celestial Dream
- Why Are We Here
- It's A Mistery
- Neon Light Child
- Hunting High And Low (Demo Version)
- Millenium (Demo Version)
- Phoenix (Live Version)
- Infinity (Live Version)
Die Trendwende im STRATOVARIUS-Sound!
Nach "Visions" und "Destiny" galten STRATOVARIUS zur Jahrtausendwende als unantastbar. Die finnischen Spätzünder hatten nach mehreren nicht ganz so erfolgreichen Jahren endgültig europaweit Fuß gefasst und galten als die eleganteste Variante des melodischen Heavy Metals. Als die Band schließlich anno 2000 "Infinite" veröffentlichte, galt der Release als einer der heißesten im gesamten härteren Bereich - schlussendlich aber auch als leichte Trendwende im Sound der finnischen (Ex-)Superstars.
"Infinite" brach nämlich gleich öfter mit den Keyboard-schwangeren Speed-Metal-Geschichten und brachte eine Seite hervor, die sich vor allem in den nachfolgenden beiden "Elements"-Alben als neuer Soundcharakter der Nordmänner etablieren sollte. Tollki schien der flotten Songs müde und beschränkte sich auf "Infinite" mit 'Glory Of The World' und dem Klassiker 'Hunting High And Low' auf lediglich zwei Nummern, die man sofort auch für ein Album wie "Visions" hätte verpflichten können. Statt hier weiterzumachen und den Fans den üblichen Bissen vorzuwerfen, wurde schließlich der Faden der beiden längeren Titelsongs der oben angeführten Alben aufgegriffen, was sich vor allem in Stücken wie 'Mother Gaia' und 'Why Are We Here' zeigt. STRATOVARIUS bieten hier nicht mehr bloß melodischen Power Metal, sondern in erster Linie Ohrenkino, facettenreich, ausladend, noch bombastischer als je zuvor, dafür aber auch immer näher an der Grenze zum metallischen Kitsch, die Jahre später ja noch regelmäßig überschritten werden sollte.
Insofern ist "Infinite" sicherlich auch ein geschichtsträchtiges Album in der Historie des mittlerweile reformierten Quintetts, sicherlich kein revolutionärer Akt, aber definitiv ein Knackpunkt, der Weg in eine neue Ära, die musikalisch nicht mehr ganz so brillant war wie einst. Nichtsdestotrotz gehört die Scheibe in jede gut sortierte Sammlung, da es keine nennenswerte Ausfälle, dafür aber zahlreiche Highlights gibt - man denke nur immer wieder an den Super-Ohrwurm 'Hunting High And Low'!
Der Re-Release sollte Nichtinhabern jetzt endgültig eine Verpflicchtung schmackhaft machen, immerhin enthält er ganze sieben Bonus-Songs, darunter B-Seiten, Demo-Material und zwei Live-Songs aus jener Ära. Das mag zwar wie Resteverwertung anmuiten, doch gerade die Live-Songs sowie das starke 'Neon Light Child' sollte man auf jeden Fall gehört haben - so wie den vielleicht letzten, richtig guten Output des inzwischen völlig unberechenbaren Timo Tolkki!
Anspieltipps: Hunting High And Low, Mother Gaia, Infinity
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes