STRAY FROM THE PATH - Euthanasia
Mehr über Stray From The Path
- Genre:
- Hardcore / Metalcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Uncle M
- Release:
- 09.09.2022
- Needful Things
- May You Live Forever
- III
- Guillotine
- Chest Candy
- Bread & Roses
- Law Abiding Citizen
- The Salt In Your Spit
- Neighbourhood Watch
- Ladder Work
Richtig starker Brecher zwischen Hardcore, Metalcore und Nu Metal.
Die Amerikaner STRAY FROM THE PATH sind eine viel spannendere Band, als es ihre übliche Kategorisierung im Hardcore-Genre erahnen lässt. Trotz der Herkunft des Vierers hat die Musik nämlich wenig mit dem typischen New-York-Hardcore der Achtziger und Neunziger zu tun, sondern gerade in den vergangenen Jahren wandeln die Jungs eher gekonnt zwischen allen Stühlen und integrieren verschiedenste Ansätze in ihren Kompositionen. Auch der insgesamt zehnte Silberling "Euthanasia" setzt diesen Weg konsequent fort und serviert in insgesamt zehn Songs wieder eine ordentliche Abreibung der härteren Gangart.
Wer wissen will, wie eigenständig die New Yorker dabei unterwegs sind, der muss sich nur den Opener 'Needful Things' hören, der nach kurzem gesprochenen Intro loslegt wie die sprichwörtliche Feuerwehr und einem schnell den ersten Ohrwurm einpflanzt. Die Gitarrenarbeit ist dabei ein spannender Mix irgendwo zwischen Nu Metal und Metalcore, während Fronter Andrew "Drew York" Dijorio mit seiner Gratwanderung zwischen Sprechgesang und Shouts auf den Pfaden von Zack de la Rocha wandelt, gleichzeitig aber eben auch seine Hardcore-Wurzeln durchblicken lässt. Garniert mit ein paar elektronischen Spielereien, macht das die Nummer zu einem richtig starken Einstand, der vom deutlich melodischeren und unverschämt eingängigen 'May You Live Forever' noch einmal getoppt wird. Gerade hier kommen die Nu-Metal-Einflüsse des Vierers noch einmal deutlicher zum Tragen, was mir persönlich natürlich besonders gut gefällt und den Track in meinen Ohren zu einem echten Hit macht.
An dieser Stelle haben wir über einen anderen Star der Show noch nicht gesprochen, denn auch Schlagzeuger Craig Reynolds macht mit seinem variablen und druckvollen Spiel eine hervorragende Figur und peitscht die Kompositionen der Amerikaner unerbittlich nach vorne. Volltreffer sind entsprechend auch in der weiteren Spielzeit nicht gerade rar gesät, wobei vor allem der wuchtige Brecher 'III' und das wild groovende 'Bread & Roses' mit seinem Klargesängen als Höhepunkte herausstechen. Gerade die letztgenannte Nummer beschwört mit ihrer melancholischen Stimmung Referenzen an andere Titanen des Nu Metal herauf, denn die Gesangslinie im Refrain könnte durchaus von DEFTONES-Fronter Chino Moreno stammen. Dass das mit epischer Spielzeit ausgestatte 'Ladder Work' mit seinem stampfenden Crescendo schlussendlich einen würdigen Schlusspunkt unter diese Platte setzt, ist da am Ende nur noch die Kirsche auf dem wuchtigen Metal-Hardcore-Kuchen.
Insgesamt ist STRAY FROM THE PATH in meinen Ohren ein weiterer Kandidat für meine Jahresbestenliste, denn auch wenn ich die Amerikaner vorher bereits auf dem Schirm hatte, hat "Euthanasia" den Vierer gerade auch dank der coolen Nu-Metal-Referenzen ganz oben auf meinen Merkzettel geschoben. Ich hoffe, dass die Jungs bald auch einmal hierzulande auf der Bühne zu sehen sein werden, denn das frische Material würde ich mir zu gerne einmal livehaftig zu Gemüte führen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs