STRETCH ARM STRONG - Free At Last
Mehr über Stretch Arm Strong
- Genre:
- Emocore
- Label:
- East West / We Put Out / Cargo
- Release:
- 28.10.2005
- The Hardest Part
- Hearts On Fire
- Faces
- The Sound Of Names Dropping
- To The End
- When All Else Fails
- Flight 828
- Every Last Minute
- Landslide
- This Time
- (This May Be In Fact) As Good As It Gets
- A Time For Peace
Nach drei Alben auf dem Underground-Label Solid State Records sind STRETCH ARM STRONG zum Missmut vieler treuer Fans zum Major Sony BMG bzw. zu dessen Ableger We Put Out gewechselt. Die Befürchtung, dass die Band aus South Carolina im Zuge dieses Wechsels auch den Sound modifizieren würde, ist aber glücklicherweise nicht bestätigt worden, selbst wenn STRETCH ARM STRONG mittlerweile weitaus melodischer als anno dazumal zu Werke gehen und die gerade aufstrebende Emo-Bewegung mit "Free At Last" mehr denn je supporten.
Na und? Kann ein solcher Schritt verkehrt sein, wenn quasi jeder einzelne Song auf der neuen Platte ein Hit ist? Seit dem genialen letzten HASTE-Album "The Mercury Lift" hat es kein Album mehr gegeben, das mich in diesem Stil derart umgehauen hat. STRETCH ARM STRONG mixen richtig geile Melodien mit New School Hardcore und wunderbaren Singalongs und haben es irgendwie hinbekommen, aus jeder Note einen Kracher zu zaubern. Das Material ist heavy, dynamisch und geradlinig wie Sau; die Band kommt immer sehr schnell auf den Punkt, bezieht diesbezüglich auch einige Rhythmen aus dem Punk Rock mit ein, scheut sich aber auch nicht vor den ach so schlimmen poppigen Melodien. Scheißegal, die Musik kickt trotzdem verdammt geil und stellt die Band direkt auf eine Stufe mit New-School-Helden wie ATREYU.
Gut, wer jetzt den heftigen Hardcore vermisst, wird sicher enttäuscht sein, das kann ich verstehen. Aber man sollte "Free At Last" mal ganz unbefangen betrachten, einfach mal die Musik auf sich wirken lassen. Wer wird dann bei einem Hammer-Chorus wie bei 'The Sound Of Names Dropping' oder 'Landslide' schon den Mund halten können? Wer sieht sich nicht dazu gezwungen, bei 'Hearts On Fire' und 'This Time' den ganzen Körper in Bewegung zu setzen? Und wer möchte beim abschließenden Akustiktrack 'A Time For Peace' nicht mit in die schöne Hookline einsteigen?
Leute, Emo mag gerade zwar eine aktuelle Modeerscheinung sein, und die Bands schießen sicher auch wie Pilze aus dem Boden. All das hatten wir vor kurzem im verwandten Metalcore-Bereich ja ebenfalls schon. Aber man möge mir die Pistole an die Brust setzen - bei Bands wie STRETCH ARM STRONG scheißt man gerne darauf, ob die Musik jetzt bewusst Mainstream ist oder nicht. Und sowieso, ist es denn so schlimm, gute, teils poppige Musik mit einem unheimlichen Drive einzuspielen? Gerade dann, wenn die Konkurrenz hier klar das Nachsehen hat? Tja, das wohl ganz bestimmt nicht. In diesem Sinne: Im Falle STRETCH ARM STRONG darf man gerne trendy sein, denn hier lohnt sich jede Sekunde.
Anspieltipps: alles
- Redakteur:
- Björn Backes