STRIGAMPIRE - All To Dominate
Mehr über Strigampire
- Genre:
- Melodic Black / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 15.12.2023
- Liberty
- Dominate Them All
- Sold Our Soul
- In The Maze Of The Lust
- Where I Belong
- Basking In Paradise
- Death Silence
- The Day I'll Join You
- Brave The Tempest
- T.N.T. (AC/DC-Cover)
Spannender Silberling dieser vampirisch interessierten Kanadier.
Die Kanadier STRIGAMPIRE haben im vergangenen Sommer hierzulande schon für ein bisschen Wirbel gesorgt, denn als Gewinner des kanadischen Vorausscheids für den Wacken Metal Battle, erspielten sie sich die Chance, auf dem Wacken Open Air 2023 dabei zu sein. Um Newcomer handelt es sich beim Quintett aus Quebec aber keinesfalls, denn die Band macht bereits seit dem Jahr 2001 mit ihrem Mix aus Melodic Black und Death Metal die kanadische Szene unsicher, wobei sie zwischen 2012 und 2015 auch für knappe drei Jahre komplett inaktiv war und zeitweise sogar aufgelöst wurde. "All To Dominate" markiert nun den zweiten Langspieler seit der Reunion und soll auf dem Erfolg des Metal Battle aufbauen.
Und die Chance, dass das Quintett auch hierzulande offene Türen einrennt, stehen gar nicht einmal schlecht, denn mit ihrer sehr melodischen Auslegung des Black Metals, der auch eine ganze Menge stark verbleiter Todesluft atmet, dürfte die potentielle Fangemeinde recht breit aufgestellt sein. Die von der Band ausgegebenen Referenzbands DARK TRANQUILLITY, AT THE GATES oder sogar CHILDREN OF BODOM höre ich dabei aber überhaupt nicht heraus. Ja, vielleicht ließe sich die etwas spröde und vom Thrash Metal inspirierte Phase der Kinder vom Lake Bodom vielleicht als Einfluss heranziehen, abseits davon ist der Sound der Kanadier aber deutlich amerikanischer geprägt und hat durchaus Bezüge zu kontinentalen Nachbarn wie DEATH oder THE BLACK DAHLIA MURDER. Klar, hier könnte auch sicher die Beteiligung von Produzent Christian Donaldson (CRYPTOPSY) eine Rolle spielen, denn auch klanglich ist "All To Dominate" unverkennbar amerkanisch geprägt und weniger urig und dicht als ähnlich gelagerte europäische Produktionen.
'Liberty' liefert dann auch musikalisch schnell einen guten Einstand, lehnt sich gerade bei der Gitarrenarbeit schwer in Richtung Göteborg und hat sogar ein paar durchaus rockige Parts im Gepäck, die dem Track in der Mitte einige einprägsame melodische Widerhaken verpassen. Über den Einsatz einer Cowbell lässt sich dagegen streiten, wirkt dieser doch für mich in diesem ansonsten sehr unterhaltsamen Einstieg mehr wie ein Fremdkörper. 'Dominate Them All' lässt in der Folge die rockigen Wurzeln des Quintetts noch stärker durchscheinen und wird dank eines tollen Gitarrenriffs zum nächsten Volltreffer, wobei hier auch Fronter Steve DC mit seinen heiseren Screams einige Parallelen zu Alexi Laiho offenbart. Die Keyboards könnten dagegen deutlich feuriger und spannender serviert werden und wirken in ihrer aktuellen Form gegen die schneidigen Riffs und flotten Drums eher wie unnötiger Ballast. Gut, dass 'Sold Our Soul' und 'In The Maze Of The Lost' danach die Keyboards etwas hinten anstellen und erneut mehr auf rockende Riffs setzen, die gepaart mit einer dezent eisigen Schwarzmetall-Brise für hervorragende und vor allem sehr eingängige Unterhaltung sorgen. Dass sich auch im weiteren Verlauf keine wirklichen Ausfälle finden, spricht schlussendlich für die hohe Qualität, mit der die Kanadier auf "All To Dominate" unterwegs sind. Über das AC/DC-Cover 'T.N.T.' hüllen wir allerdings einmal den Mantel des Schweigens, denn damit haben sich die Jungs für meinen Geschmack doch etwas vergaloppiert.
Insgesamt untermauert der neue STRIGAMPIRE-Silberling trotzdem eindrucksvoll, warum der Fünfer den Vorentscheid zum Wacken Metal Battle gewinnen konnte. Mit ihrem Mix aus melodischem Black und Death Metal, der von einer sehr ausgeprägten Rock-DNA nach vorne gepeitscht wird, haben die Kanadier nämlich einen durchaus eigenständigen Stilmix im Gepäck. Da fällt es auch nicht so sehr ins Gewicht, dass "All To Dominate" noch der eine ganz große Hit fehlt, denn auch ohne selbigen muss man sich das Quintett auf dem musikalischen Merkzettel für die Zukunft notieren.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs