STRINGFACE - Soultrash
Mehr über Stringface
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Right Or Wrong
- Burning
- Blood Of Suicide
- Powered
- King Of Lies
- Soulgarden
- Do It
- Die
- Bullshit
- Depression
Hand hoch, wer kennt STRINGFACE hier? Keiner? Naja, das lassen wir heute mal durchgehen, bei einer Undergroundband ist Unwissen mal entschuldigt. Aber wer sind denn STRINGFACE jetzt?
Nun, ein Trio aus Süddeutschland, das mit 'Soultrash' seine zweite CD veröffentlicht hat und dem Thrash Metal frönt. Puristen können aber ganz schnell weiterlesen, denn die Jungs setzen auf zeitgemäßen Thrash Metal, aggressiv aber doch groovig, eher im Midtempobereich angesiedelt und mit variablem Gesang zwischen Melodien und tiefen Shouts.
Also eigentlich schon wieder eine Mischung bzw. ein Stil, der nicht wirklich im Trend liegt. Dabei verlangt das Trio schon Einiges an Aufmerksamkeit, obwohl die Riffs treffsicher und straight sind, warten die Songs doch mit dem einen oder anderen schrägen Detail auf und klammern sich nicht sklavisch an bekannte Schemata. Und auch die eingestreuten Melodien gehen nicht sofort leicht ins Ohr, sondern heben sich wohltuend von Einheitsbrei vieler Power Metal Bands ab. Alles schön und gut, aber ist die Musik denn jetzt wirklich gut?
Nun, im Prinzip ja. Der beste Song ist ganz klar 'Soulgarden', wo brettharte, abgehackte Stakkatoriffs dem Lied ordentlich Drive verleihen und der düstere, fast schon geflüsterte Gesang dafür sorgt, dass Härte und Dunkelheit gut harmonieren. Vor allem die Gitarrenarbeit ist hier besser als beim Rest des Albums. Ebenfalls sehr gelungen wirkt der treibende Opener 'Right Or Wrong', bei dem vor allem der aggressive Gesang überzeugen kann. Bei 'Powered' setzen STRINGFACE auf einen amtlichen Groove, schalten auch mal einen Gang zurück und werden ruhiger und der Gesang schwankt zwischen Melodien und modernem Geshoute.
Dieser moderne Anstrich passt aber gar nicht mal so schlecht zu dem Modern Thrash der anderen Lieder, besser jedenfalls als die wie ein Fremdkörper wirkenden schnellen Parts bei 'King Of Lies' und 'Bullshit'. Dieses Stilmittel beherrscht das Trio leider nicht und zerstört damit zumindest bei 'Bullshit' die guten Midtempoansätze.
Anders sieht es dann bei dem Abschlusstrack 'Depression' aus, der sehr langsam und düster gehalten ist, wo die Ideen aber nicht für neun Minuten reichen. Fünf hätten auch locker gereicht, dann wäre das Lied ein echter Knaller. Und auch 'Blood Of Suicide' und 'Die' bieten zwar gute Ansätze, kommen aber nicht über gehobenes Mittelmaß hinaus.
'Do It' hingegen überrascht verzerrtem Gesang, das passt gut zur Musik. Das etwas vertracktere 'Burning' kann man ebenfalls zu den gelungenen Songs der Scheibe zählen.
So, was bleibt also noch? Ach ja, die Pflichtinformation: die Produktion klingt gut und wuchtig, zwar ziemlich modern, aber das passt gut zum Album.
Das Booklet ist hingegen intelligent gestaltet, wenn auch etwas dünn. Es wäre sicherlich interessant gewesen, die Texte nachzuvollziehen. Musikalisch hingegen, um den Faden mal wieder aufzugreifen, haben STRINGFACE mit "Soultrash" eine alles in allem gute Scheibe abgeliefert, die Jungs sind schon auf dem richtigen Weg, nur einige Schwächen wirken noch störend.
Für eine Undergroundband kann sich das Album aber schon sehen lassen und jeder, der auf modernen Thrash Metal steht, sollte zumindest einmal reinhören. Gelegenheit gibt es dazu auf der bandeigenen Homepage, wo man sich drei Samples runterladen kann.
Anspieltipps: Soulgarden, Powered, Right Or Wrong
- Redakteur:
- Herbert Chwalek