STROKER ACE - Hit The Gas
Mehr über Stroker Ace
- Genre:
- Hard Rock/Classic Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- SAOL / H'Art / Zebralution
- Release:
- 05.10.2012
- Start The Fire
- Wack Out
- White Line
- Steamy Women
- Hit The Gas
- Destruction
- Stiff For Life
- Daredevil
- Backseat Rhythm
- Get Out Of My Way
- Filthy Stunning Woman
Klassischer Hard Rock, made in Germany!
Oha, STROKER ACE haben schon mit Größen wie SWEET und SLADE auf der Bühne gestanden und bringen jetzt nach zwei EPs und zwei Alben ihr drittes Werk, "Hit The Gas", unters Volk. Und die Menge spitzt die Ohren!
Mit SWEET und SLADE haben STROKER ACE immerhin gemein, das sie schnörkellose, harmonische Stromgitarrenmusik zaubern. Allerdings ist die Musik nicht im Glam Rock zu finden. Sie lässt sich vielmehr mit AIRBOURNE oder AC/DC vergleichen. Zwei bis vier Minuten Tracks, geprägt von starken Riffs (in der Regel) im Midtempo, einer leicht kratzigen Stimme, spaßigen Melodien und einer zweckdienlichen Produktion.
Abwechslung ist ein Fremdwort und so klingen die Songs auf "Hit The Gas" allesamt ähnlich. Was allerdings nicht negativ auffällt. 'Steamy Women' klingt gesanglich im Refrain fast nach Gerre von TANKARD und 'Stiff For Life' verneigt sich in der ganzen Art - Refrain, Rhythmus und Riffs - am deutlichsten vor AC/DC. 'Destruction' ist flotter und mit einem etwas dünneren Riff im Refrain unterlegt, dabei ist die Bridge bärenstark und auch die Untermalung der Strophen rockt ordentlich. Wenn man die Ohren weit genug aufsperrt, kann man auf 'Backseat Rhythm' sogar einen DROPKICK MURPHYS ähnlichen Refrain ausmachen. Ohne folkloristische Instrumente, aber mit mehrstimmigem Gesang in ihrer Art.
Im Gegensatz zum Vorgänger "Live To Be An Ace" (2008) hat sich der Sound (und die Produktion!) insgesamt noch mal deutlich verbessert, man spürt förmlich die Unbefangenheit, die bei der Aufnahme geherrscht haben muss. Die Riffs sind stark, das Schlagzeug peitscht die Songs voran und Julez' Gesang ist ideal abgemischt. Hier dominieren die Gitarren, nicht die Stimme.
Das Material an sich ist dabei keinen Deut anders als auf eben jenem "Live To Be An Ace" oder dem Debüt "Able To Rock..." von 2006. Was den Sound geringfügig von AIRBOURNE oder den allmächtigen AC/DC unterscheidet, ist der Gesang. Irgendwie schwebt ständig ein leichter Underground-Touch mit. Das ist unerwartet und nicht immer passend, aber unheimlich ehrlich und charmant. Die Instrumentalfraktion zockt die Songs souverän, allerdings fehlt "Hit The Gas" die Wucht und Frische vergleichbarer Bands aus deutschen Landen, wie etwa MOTORJESUS. Wenn die Band zur Hochform aufläuft, beispielsweise bei 'Destruction' oder dem relativ schweren 'Backseat Rhythm', macht mir "Hit The Gas" sogar mehr Spaß als das letzte Album von AIRBOURNE, eben weil es unbefangener klingt.
Wenn Julez den Gesang noch verbessert, sich ein wenig Abwechslung einschleicht und der Sound druckvoller wird, hat das vielleicht vierte Album Potenzial zum Hardrock-Kracher, den man auf dem Zettel haben sollte. Bis dahin kann man mit dem vorliegenden Drittlingswerk aber ausgezeichnet lieben, leben, lernen. Nicht perfekt, aber sehr unterhaltsam.
Anspieltipps: Steamy Women, Destruction, Daredevil, Backseat Rhythm
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Dennis Hogrefe