STRUMMER, JOE - Assembly
Mehr über Strummer, Joe
- Genre:
- Rock / Rock'n'Roll
- Label:
- Dark Horse Records
- Release:
- 26.03.2021
- Coma Girl
- Johnny Appleseed
- I Fought The Law (Live)
- Tony Adams
- Sleepwalk
- Love Kills
- Get Down Moses
- X-Ray Style
- Mondo Bongo
- Rudie Can’t Fail (Live)
- At The Border, Guy
- Long Shadow
- Forbidden City
- Yalla Yalla
- Redemption Song
- Junco Partner (Acoustic)
Gelungener Querschnitt durch Strummers Solo-Werk
Als JOE STRUMMER im Jahr 2002 verstarb, betrauerte die gesamte Punk- und Rock-Gemeinde den viel zu frühen Verlust dieses innovativen Musikers und scharfsinnigen politischen Texters. Zur Legende wurde der in der Türkei geborene Brite natürlich durch seine Arbeit mit THE CLASH und dem Überalbum "London Calling" aus dem Jahr 1979. Oft vergessen wird darüber aber gerne, dass Strummer nach dem Auseinanderfallen von THE CLASH im Jahr 1986 noch eine durchaus erfolgreiche Solo-Karriere startete, die mit der neuen Compliation "Assembly" nun eingehender beleuchtet wird.
Der Fokus liegt dabei insbesondere auf seinen Arbeiten mit seiner Backing-Band THE MESCALEROS, mit denen er zwischen dem Jahr 1999 und seinem Ableben drei Jahre später drei Alben veröffentlichte. Mit jeweils vier Songs steuern dabei "Streetcore", das erst nach Strummers Tod veröffentlicht wurde, und "Rock Art And The X-Ray Style" die meistens Songs zu "Assembly" bei, wobei die jeweiligen Songs unterschiedlicher nicht sein könnten. Während 'X-Ray Style' oder 'Yalla Yalla' vom letztgenannten Silberling eher Strummers Affinität zur Weltmusik und seine Fähigkeit, ungewöhnliche musikalische Stile zu einem runden Gesamtbild zu vereinen, präsentieren, dürften Tracks wie 'Get Down Moses' oder 'Coma Girl" von "Streetwork" mit Reggae-Vibe und Rock'n'Roll-Einschlag eher Fans von THE CLASH ansprechen. Die drei Tracks von "Global A Go-Go" aus dem Jahr 2001, die es auf "Assembly" geschafft haben, bilden dann die perfekte Brücke zwischen den beiden anderen Alben und zeigen von akustischem Folk ('Mondo Bongo') bis zu Elektro-Spielerein ('At The Border, Guy') noch einmal das gesamte Spektrum, das Strummer mit seinen breiten musikalischen Einflüssen abzudecken vermochte. Im Gegensatz zu seinem kommerziell erfolgreichen Spätwerk wird sein Solo-Debüt "Earthquake Weather" nur mit dem Song 'Sleepwalk' bedacht, während seine Arbeiten an Soundtracks, mit denen er sich vor allem direkt nach dem THE CLASH-Aus seine Zeit vertrieb, ebenfalls nur mit dem Track 'Love Kills' bedacht werden. Schade eigentlich, denn insbesondere unter seinen Beiträgen für diverse Filme verstecken sich einige echte Highlights.
Natürlich dürfen auf so einer Compliation auch ein paar Kaufanreize für langjährige Fans nicht fehlen, und so gibt es mit den beiden Live-Versionen von 'I Fought The Law' und 'Rudie Can't Fail' und dem akustischen 'Junco Partner' noch drei bisher unveröffentlichte Tracks zu hören. Ob diese aber beinharte Sammler zum Kauf dieser Compilation bewegen, wage ich zu bezweifeln, denn abgesehen davon ist "Assembly" nur ein recht kurzer Überflug über das Werk dieses genialen Musikers. Angesichts der vielschichtigen Karriere ist es auch keine leichte Aufgabe, sämtlichen Phasen wirklich gerecht zu werden, und so ist "Assembly" wahrscheinlich eher etwas für THE CLASH-Fans, die auch einen Zugang zu Strummers Leben und Werk nach der Auflösung der Rocklegenden finden möchten.
- Redakteur:
- Tobias Dahs