STRYPER - Reborn
Mehr über Stryper
- Genre:
- Glam Metal
- Label:
- Big3 / SPV
- Release:
- 29.08.2005
- Open Your Eyes
- Reborn
- When Did I See You Cry
- Make You Mine
- Passion
- Live Again
- If I Die
- Wait For You
- Rain
- 10.000 Years
- I.G.W.T
STRYPER – eine der umstrittendsten Bands in der Metalgeschichte – sind wieder da. Doch ist diese Reunion wirklich sinnvoll? Bevor wir dieser Frage nachgehen, ein kleiner Rückblick:
1983 gründeten Michael & Robert Sweet zusammen mit Oz Fox und Timothy Gaines die Band. Bereits 1984 ergatterte man einen Plattenvertrag bei Enigma und von da an ging es steil bergauf. Ihr erstes 6-Song-Album "The Yellow And Black Attack" wurde 1986 als 8-Song-Album wiederveröffentlicht und platzierte sich auf Rang 103 der US-Charts. Der Zweitling "Soldiers Under Command" - meiner Meinung nach auch das beste STRYPER-Album - erreichte Platz 84 in den US-Charts. Den größten Erfolg hatten STRYPER mit "To Hell With The Devil", das Gold- und Platinstatus erreichte. Das eher balladeske "In Got We Trust" erreichte ebenfalls Gold. Mit "Against The Law" versuchten STRYPER den Imagewechsel. Ihr gelb-schwarz-gestreiftes Outfit wurde an den Nagel gehängt. Danach waren nur noch zwei neue Songs auf dem Best-of-Album "Can't Stop The Rock" zu finden. Kurz darauf löste sich STRYPER auf. Seit dem Jahr 2000 war die Band vor allem in Amerika live zu sehen und startete die "Stryper Expo". Von einer richtigen Reunion wollte die Band jedoch vorerst nichts wissen. Und nun, weitere fünf Jahre später, liegt die erste Reunion-Scheibe im Fast-Original-Lineup vor. (Tracy Ferrie hat den Posten am Bass von Timothy Gaines übernommen.)
Wie klingen die Glam-Metaller nun anno 2005? Die Frage lässt sich leicht beantworten. Frisch, fromm, fröhlich, frei. "Reborn" hört sich an wie eine logische Weiterentwicklung seit der "Against The Law", insbesondere wenn man die Solo-Alben von Michael Sweet (vor allem "Trust") berücksichtigt. Was jedoch verblüfft, ist die Härte, mit der die Jungs zur Sache gehen. So fettes, modernes Riffing hätte wohl niemand von STRYPER erwartet. Wobei modern jetzt nicht gleich Nu Metal heißen soll. STRYPER haben ihren Glam-Metal einfach neu definiert, ohne die Wurzeln außer Acht zu lassen. Immer noch sind sie die Könige der Refrains und mit 'Passion' ist ihnen wohl eine der besten STRYPER-Hymnen gelungen. Michael Sweet hat nichts von seinem Charisma eingebüßt und seine Stimme ist immer noch so einzigartig wie in den 80ern. Mit 'Open Your Eyes' und 'Reborn' legen die Amis die Messlatte für das Album schon mal sehr hoch, erkennt man doch gleich die Weiterentwicklung im Sound der nun erneut Gelb-Schwarzen. Doch wer denkt, man hätte die besten Lieder an den Anfang gepackt, der fehlt. Denn über 'Make You Mine' steigert sich die Band bis hin zum oben bereits genannten 'Passion'. Wahnsinn! Das Einzige, worauf ich bei dem Album verzichten könnte, ist 'I.G.W.T', welches eine moderne Variante von 'In God We Trust' darstellt. Der Song ist zwar nicht schlecht, reicht aber nicht an das Original heran.
So, und nun zu der eingangs gestellten Frage: Ist diese Reunion sinnvoll? Eindeutig JA. Denn STRYPER liefern keinen lauwarmen Aufguss ihrer 80er-Glanztaten, sondern definieren sich neu. STRYPER in dieser Form sind auf alle Fälle eine Bereicherung der Metalszene. Fehlt nur noch eine Tour, die auch durch Europa führt.
Anspieltipps: Reborn, Make You Mine, Passion
- Redakteur:
- Georg Weihrauch