STUCK MOJO - Southern Born Killers
Mehr über Stuck Mojo
- Genre:
- Crossover
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 29.02.2008
- I`m American
- Southern Born Killers
- The Sky Is Falling
- Metal Is Dead
- For The Cause of Allah
- Open Season
- Prelude To Anger
- That`s When I Burn
- Yoko
- Home
Es muss schon fast zwölf Jahre her sein, als mir mal ein Sampler mit dem Song 'Pigwalk' von STUCK MOJO in die Hände fiel: Solider, etwas Hardcore-lastiger Crossover. Kurzer Einschub, da dieser spezielle Musikstil heute trotz Nu-Metal-Hypes und LINKIN PARK/JAY-Z-Auftritten fast ausgestorben ist: Lange bevor hippe "Nubies" die Bühne enterten, fanden sich experimentierfreudige Metaller und Rapper in der Crossover-Szene zusammen. Der "Judgement Night"-Soundtrack galt als Wegbereiter, auf dem es so scharfe Kombinationen wie SLAYER mit ICE-T gab. Lange Rede, kurzer Sinn: Auch STUCK MOJO galten damals als Kultband. Auch wenn ich ihren Werdegang ehrlich gesagt nicht weiter verfolgt habe, der aber im Jahr 2000 ohnehin zu Ende zu sein schien. Damals verkrachten sich die Südstaatler mit ihrer Plattenfirma Century Media, veröffentlichten aber Anfang vergangenen Jahres nach langer Funkstille das Album "Southern Born Killers" im Internet. Mit Napalm Records scheinen STUCK MOJO inzwischen auch wieder Vertrauen zu einer Plattenfirma gewonnen zu haben, weswegen das Ösi-Label nun "Southern Born Killers" auch auf herkömmlichem Wege veröffentlichen darf. Und vor allem die starken Refrains haben es in der Tat verdient, auf Silber gepresst zu werden.
Dabei beginnt die Platte zunächst etwas holprig: Nach kurzem Thrash-Intro rapt Lord Nelson, der neue Afroamerikaner der Truppe, in 'I'm American' etwas unmotiviert daher, was glücklicherweise der einzige Aussetzer bleibt (vielleicht nennt sich sowas in HipHop-Kreisen old school). Der von Gitarrist und Bandkopf Rich "The Duke" Ward klar gesungene Refrain entschädigt aber (sinngemäß: So sehr uns auch der Rassismus hier auseinander reißt, ich bin stolz, Ami zu sein) dafür. Auch das an KID ROCK erinnernde 'Southern Born Killers' kommt locker daher, ehe 'The Sky Is Falling' mit treibenden Geigen und dem eingängigsten Refrain des Albums aufwartet. Die lang erwartete Hardcore-Breitseite kommt endlich mit 'Metal Is Dead', danach wird's politisch: Im gesampelten 'For The Cause Of Allah' erklärt der geläuterte, ehemalige PLO-Terrorist Walid Shoebat, wie der Islam die Weltherrschaft an sich reißen will. Das folgende, mit orientalischen Musiksamples angereicherte 'Open Season' ist eine Generalabrechnung mit dem Islamistischen Terrorismus (und inklusive Shoebats Rede ebenso auf YouTube zu sehen wie 'I'm American'). Politische Statements gehörten eben auch schon immer zum Crossover dazu, bei ICE-Ts BODY COUNT etwa hagelte es früher nur so davon. Die restlichen Songs fallen im Vergleich mit der Islam-Thematik vergleichsweise ruhig aus, 'Yoko' verfügt sogar über einen SOULFLY-artigen Weltmusik-Einschlag, während das abschließende 'Home' nochmal mit einem fetten Refrain aufwartet.
Wer nochmal seine Jugend aufleben lassen möchte, als BODY COUNTs "Copkiller"-Poster neben "Home Invasion" von ICE-T an der Wand hing und GREEN JELLYs 'Three Little Pigs' über den Monofernseher flimmerten, für den könnte sich "Soutern Born Killers" als genau richtiger Griff erweisen. Manchem wird's zu HipHop-lastig sein, obwohl die Scheibe auch über einige astreine Gitarrensoli verfügt. Und in Sachen Refrain-Eingängigkeit und Songkomposition sind STOCK MOJO wie ein guter Wein, der über all die Jahre gereift ist.
Anspieltipps: Southern Born Killers, The Sky Is Falling, Metal Is Dead, Open Season
- Redakteur:
- Carsten Praeg