STYX - One With Everything
Mehr über Styx
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 10.11.2006
- Blue Collar Man (Long Nights)
- One With Everything
- It Don't Make Sense (You Can't Make Peace)
- Everything All The Time
- I Am The Walrus
- Just Be (Studio Version)
- Fooling Yourself (The Angry Young Man)
- Boat On The River
- I Don't Need No Doctor
- Crystal Ball
- Too Much Time On My Hands
- Miss America
- Renegade
Eigentlich müsste jedem Fan des härteren Rocks der Name STYX ein Begriff sein. Und dennoch: Obwohl die Herrschaften aus den USA bereits seit etwa vier Dekaden im Musikgeschäft sind und zahlreiche Auszeichnungen wie Dreifach-Platin erhalten haben, hatten sie diesseits des großen Teichs eher nur in den 70ern mit Songs wie zum Beispiel 'Boat On The River' wirkliche Erfolge. Jetzt versuchen sie erneut, sich wieder in das Gedächtnis der Rocker zu drängen, und sie kommen nicht alleine. Als Verstärkung gibt es das CONTEMPORARY YOUTH ORCHESTRA, bestehend aus 115 Musikanten und einem sechzigköpfigen Chor.
Das neuste Werk heißt "One With Everything", und es handelt sich hierbei um einen Live-Mitschnitt des Konzertes, das am 25. Mai dieses Jahres in Cleveland, Ohio statt fand. Ebenfalls auf der CD sind die zwei völlig neuen Lieder 'Just Be' und 'Everything All The Time', doch dazu später. Auf der Setlist des Abends standen natürlich ältere wie auch neuere Hits der Combo. 'Blue Collar Man' ist ein wahrhaft famoser Auftakt, denn hier kommt das Orchester zugleich vollständig zur Geltung. Auch bei der BEATLES-Coverversion 'I Am The Walrus' freut man sich sehr über die klassische Unterstützung, doch ansonsten ist es leider so, dass gerade das groß angepriesene Orchester viel zu oft in den Hintergrund rückt. Nochmal kurz zum Nachrechnen: 6 Mannen STYX, 115 Mannen Orchester, 60 Mannen Chor. Das macht also 181 Mannen auf der Bühne. Ja, und warum hört man die nicht? Es gibt eigentlich nur zwei mögliche Erklärungen: 1. Man hat diese gradiose Möglichkeit nicht wirklich zu nutzen gewusst. Oder 2.: Der Mixer hat Scheiße gebaut. Wie dem auch sei, "One With Everything" hält nicht das, was es verspricht. Zu wenig ist von dem Orcherster zu hören, und auch die Herren STYX selbst strotzen nicht gerade vor Spielfreude. Lediglich bei Songs wie 'Fooling Yourself (The Angry Man)' und beim Schlusslied 'Renegade' geht richtig die Post ab, und der Funke springt über.
Ein weiteres Manko sind die neuen Songs. Dabei geht es noch nicht mal unbedingt um die Qualität, denn diese ist solide, wenn auch nicht außergewöhnlich. 'Everything All The Time' fügt sich auch passend in das Live-Set ein, doch derjenige, der die Studioversion von 'Just Be' einfach mitten in die Live-Aufnahmen reingeklatscht hat, gehört wirklich bestraft.
Fazit: Die Idee hinter "One With Everything" war sicherlich gut, die Umsetzung dafür leider nur mäßig. Bei 'Boat On The River' kommt zwar noch immer Gänsehautfeeling auf, doch der echte Fan vermisst Hits wie zum Beispiel 'The Grand Illusion'. Der Sound ist teilweise eher schwammig, und man wünscht sich wirklich, dass das Orchester nicht nur als sanfte Hintergrundmusik da stehen würde. Hardcore-Fans werden die Scheibe zwar interessant finden, da sie neue Facetten altbekannter Lieblingshits bietet, doch Neueinsteiger sollten sich lieber zuerst eine anständige Best-of von STYX zulegen.
Anspieltipps: Blue Collar Man, Boat On The River, I Am The Walrus, Fooling Yourself (The Angry Young Man)
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel