STYX - (Live at) The Orleans Arena (Las Vegas)
Mehr über Styx
- Genre:
- Rock
- Label:
- Eagle Rock (Edel)
- Release:
- 24.07.2015
- The Grand Illusion
- Too Much Time On My Hands
- Fooling Yourself (The Angry Young Man)
- Lady
- Suite Madame Blue
- Light Up
- Crystal Ball
- Superstars
- Blue Collar Man (Long Nights)
- Come Sail Away
- Rockin' The Paradise
- Renegade
Rockin' The Paradise?!
Es hat den Anschein, die Band STYX würde seit einer Dekade nur noch als Livetruppe existieren. Das letzte Album mit neuem Material hieß "Cyclorama" und erschien im Jahr 2003. Danach gab es etliche Liveaufnahmen, ein paar Zusammenstellungen mit Neueinspielungen (und einem neuen Song), sowie ein paar Coverversionen. Selbst wenn man weiter zurück in der Diskographie blättert, tauchen lange Zeit nur weitere Livedokumente auf. Diese beinhalten natürlich allesamt erstklassiges Material, aber irgendwann hat doch selbst der sammelwütigste Freak mal ausreichend viele Versionen der sich immer wiederholenden Tracklisten.
Bekommt man als Fan der Band auf dem aktuellen Live-Album also etwas Anderes, etwas Spannendes oder gar etwas Neues geboten? Neben den Dauerbrennern 'Too Much Time On my Hands', Blue Collar Man', 'Renegade' und 'Fooling Yourself' gibt es dieses Mal mit 'Superstars' und 'Light Up' zumindest zwei Songs, die jetzt nicht auf allen anderen Livescheiben vertreten sind. Reicht das aber aus, um sich jetzt das zehnte livehaftige Tondokument der Band ins Regal zu stellen? Ich wage das zu bezweifeln.
Obendrein stört mich der glatte, extrem zeitgemäße Sound, der jegliche Liveatmosphäre vermissen lässt. Wenn ich so eine Momentaufnahme auflege, möchte ich auch mitgerissen werden, möchte ich den Schweiß spüren, der da vergossen wurde. Was ich nicht möchte, sind schlechter gesungene Versionen, die völlig emotionslos abgearbeitet werden. Ich übertreibe etwas, denn beim Intro zu 'Come, Sail Away' wird kurz der Gänsehautmantel übergestreift, aber ansonsten kommt beim Anhören eben wenig Stimmung auf.
Da es den Auftritt auch als visuelle Konserve gibt, kann es natürlich sein, dass hier eine monumentale Show abgeliefert wurde. In Las Vegas ja durchaus möglich. Ein paar Einblicke im Netz ergeben für mich aber, dass auch dies leider nicht der Fall ist. Da wandern ein paar ältere Rockmusiker auf einer fast futuristisch aufgeräumten Bühne hin und her und präsentieren sich als das, was STYX heute wohl leider geworden ist: Eine (zu) routinierte Band, der die Spontanität verloren gegangen ist. Genau so klingt leider auch dieses Album. Sehr schade.
- Redakteur:
- Holger Andrae