STYX SHIPPING SOCIETY, THE - A Grand Opening For A Coming End
Mehr über Styx Shipping Society, The
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenpressung / Eigenvertrieb
- Portrait Of An Unborn God
- With The Tractions Of The Highest Beast
- As The Seer Leaves The Building
- The Great Celebration Of The Ego - Or The Question Why
- Down The River We Go - Beyond The Blue Waves Of Existence
- Across The Styx
Ein wirklich tolles Black'n'Punk'n'Roll-Debüt-Scheibchen, das mächtig in die Nackenwirbel fährt!
THE STYX SHIPPING SOCIETY ist definitiv einer der lässigsten Bandnamen, die mir in den letzten Jahren untergekommen sind, und die zugehörige Eigenpressung macht in Sachen Aufmachung auch einiges her, so dass ich wirklich sehr gespannt bin, was mich hier erwarten wird, als ich die auf hundert Stück limitierte Scheibe in den Schacht gleiten lasse.
Das Totenglöckchen bimmelt, Charon macht das Boot los und die Fahrt beginnt mit räudig im Midtempo rockendem Black Metal, der den Hörer sofort mireißt und in Bewegung bringt. Der heilige Patrick am Gesang klingt ein bisschen wie eine Mischung aus Attila Csihar und Dave Chandler, während das musikalische Schaffen beim tollen Opener 'Portrait Of An Unborn God' in Sachen Riffing zwar ein wenig an die neuere norwegische Schule gemahnt, aber zum Glück deren teilweise fast schon sterile Kälte umschifft und einen organischeren Sound fährt. Wenn dann das folgende 'With Tractions Of The Highest Beast' in gnadenloser Punk-Manier losgeht, dann schießen dem Genrefan natürlich sofort die Gedanken an die neueren DARKTHRONE-Schoten durch den Kopf, doch auch das trifft die Sache nicht so richtig. Wobei die ultra-eingängige Struktur, und das wuchtige, lebendige Drumming natürlich schon in diese Richtung gehen. Aber auch zu den Punk-Doom-Bastarden von DEBRIS INC. ist der Weg naturgemäß nicht weit. Die etwas späteren CARPATHIAN FOREST fielen mir auch noch als Vergleich ein.
Doch sei es drum, die drei Jungs aus dem Fichtelgebirge sind eigenständig genug, um auf diesem zwar blühenden, aber zum Glück noch nicht überbevölkerten Fleckchen der schwarzmetallischen Welt ihre Scholle zu finden, die sie mit dieser EP beackern und in jeder Hinsicht fruchtbar gestalten werden. Denn schon lange hat mich kein Debüt mehr so spontan zum Headbangen gebracht, wie dies der unterweltlichen Fährgesellschaft mit dem mächtigen Groover 'The Great Celebration Of The Ego' gelingt. Bei 'Down The River' kommt auch ein toll eingesetzter Stimmungswechsel mit cleanem Gitarrenarrangement zur Geltung, der mir richtig gut gefällt und das Stück zu einem weiteren Highlight der EP werden lässt, bevor das angedoomte Finale 'Across The Styx' leider ohne Gesang auskommen muss. Hieraus hätte ruhig noch ein echter Song werden dürfen.
Trotzdem ist "A Grand Opening For A Coming End" (hat hier Martin Walkyier beim Titel Pate gestanden?) ein absolut überzeugender Einstieg für die Band aus dem Nordosten des Freistaates Bayern, in den jeder mal reinhören sollte, der auf die aktuell zwar angesagte, aber noch nicht zum Trend verkommene Mischung aus Black Metal, Rock'n'Roll und Punk abfährt. Denn diese Mischung trifft hier voll ins Schwarze.
Anspieltipps: Portrait Of An Unborn God, With The Tractions Of The Highest Beast, The Great Celebration Of The Ego, Down The River We Go
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle