SUB7EVEN - Love Chains n Rockets
Mehr über Sub7even
- Genre:
- Rock
- Label:
- 3R/SPV
- Release:
- 26.05.2006
- Raw Like Sushi
- Without You
- Fall 2 Pieces
- Smell The Coffee
- Little Suicid
- 210
- Never Good Enough
- Dreams
- Hate
- Brainstorm
- Until The End Of Time
- F*** About
Wer kennt sie nicht, die mitreißende Rockballade 'Wheatherman' bei der vor allem die markanten Vocals auffallen? Oder 'Wicked' und 'Whatever It May Take'? Alle diese Songs stammen aus dem Hause SUB7EVEN und stiegen in die deutschen Musikcharts ein. Seit ihren letzten Alben "Sub7even" (2000) und "Free Your Mind" (2002) wollen diese es mit den ehemaligen Produzenten der BÖHSEN ONKELZ Michael Mainx und Stephan Weidner mal wieder an die Spitze schaffen.
Seit ihren letzten Scheiben ist in der Band eine Menge passiert. Es gab Abgänge und neue Leute kamen hinzu. Im Endeffekt haben sich Sänger Daniel Wirtz, Gitarrist Spiros Efthimiadis, Kai Lemke am Bass und Christos Efthimiadis hinter den Drums, mit zwei Brüdern, zur Aufnahme im Studio zusammengefunden. Legt man den Silberling in die Musikanlage seiner Wahl, hat man das Gefühl, dass sich das Quartett nicht richtig auf ein Untergenre fixieren wollte. So werden wir mit 'Raw Like Sushi', einer Mischung aus Pop, Punk, Rock und Skate-Feeling inklusive "Wohooo"-Vers, begrüßt. 'Without You' ist da schon eine Ecke rockiger und 'Fall 2 Pieces' geht noch mehr in Richtung Hardrock mitsamt einer tollen Melodie und einem coolen Refrain. 'Smell The Coffee' bietet zwar ein wenig Aggressivität, diese kommen aber sehr gespielt und irgendwie unnötig rüber. Die Ballade 'Little Suicide' zieht genauso an einem vorbei wie 'Until The End Of Time', ein Song mit weiteren ruhigen Tönen, und 'Brainstorm', ohne wirklich im Ohr hängen zu bleiben. '210' überzeugt mit recht harten Riffs und ordentlich knallenden Drums, 'Never Good Enough' kann man wegen des netten Refrains loben. 'Dreams' klingt hingegen ein wenig verträumt, wobei 'Hate' wieder einen Gang zulegt, richtig gut präsentiert wird und in die 'Fall 2 Pieces'-Schublade fällt. Mit 'F*** About' werden wir mit einer Mitnick-Nummer verabschiedet.
Musikalisch ist also alles soweit sauber und recht durchdacht. Textlich geht den Herren aber im Vergleich dazu der Allerwerteste auf Grundeis. Hier wurde soviel und so schlecht gereimt, dass einem ja fast schon schlecht werden kann. Manche Passagen erinnern einen halbwegs Vertrauten der englischen Sprache eher an einen Englisch-Grundkurs als an eine vernünftige Rockband. Kostprobe gefällig? Gerne. Da wird beispielsweise ein "I’m angry as fuck, You not gonna leave with all of your teeth, Breaking your neck, this is my elbow-check." hingereimt. Klingt zwar jetzt vielleicht ganz lustig, aber auf Dauer kann so was undurchdachtes etwas nervig werden.
"Love Chains n Rockets" ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite befinden sich weitestgehend annehmbare Riffs, passende Drums und stimmiger Gesang, untermalt mit einer zeitweise netten Melodie. Auf der anderen Seite offenbaren uns die Rocker aus dem Ruhrpott ihre schwächste Seite bei den Lyrics. Hier wird gereimt, bis der Arzt kommt. Und leider kam er nicht. Manchmal ist eben weniger mehr. Fans von solider Rockmusik aus der Heimat, die kein Problem mit nicht wirklich tiefgehenden Texten haben könnten mal ein Ohr riskieren.
Anspieltipps: Fallen 2 Pieces, 210, Hate, F*** About
- Redakteur:
- Daniel Schmidt