24.08.2016 | 15:57
Alternative-Doom mit anstrengenden Momenten.
Die US-Amerikaner aus Salt Lake City von SUBROSA sind wieder da - ihr viertes Album "For This We Fought The Battle Of Ages" liegt uns nun vor. Wenn ich diese Scheibe durchhöre, ist das für mich phasenweise auch eine Schlacht der Zeitalter... denn leider vergeht die Zeit nur sehr langsam. Das mag bei einer im Doom Metal verwurzelten Band zuerst nicht verwundern, aber wie wohl jeder weiß, gibt es auch heute noch viele spannende Doom Bands (man denke nur an LORD VICAR oder SORCERER). SUBROSA gehört, zumindest mit ihrem neuen Album, leider nicht in diese Kategorie.
Alternative Rock, Noise Rock, Art Rock, Art Pop - es klingt ein wenig wie ein Mix aus TORI AMOS, TOOL, BJÖRK, NEUROSIS und klassischem Doom, was uns die drei Mädels und zwei Jungs hier bieten. Während die zweistimmigen Gesänge zumindest phasenweise funktionieren ('Wound Of The Warden'), sind die zwei E-Geigen ungeheuer anstrengend. Wenn ihr den Künstlermix von eben vor Augen habt und meint, das müsse die absolute Offenbarung sein, dann kann ich nur sagen: Oh nein! Das ist leider nicht der Fall.
Das Album ist mit 64 Minuten zu lang. Viel zu lang. Zur Vorbereitung dieses Reviews habe ich also einige Stunden investieren müssen, und die kriege ich nicht wieder. Dabei hätte ich auch schöne Musik hören können. Dieses Scheibchen hier klingt dissonant, verstörend, und dabei trotzdem so dermaßen langweilig. Dissonant und verstörend war BJÖRK auch, aber die hatte noch Ohrwürmer am Start. Hier hat man das Gefühl, eine langweilige Band wie RADIOHEAD würde plötzlich Doom Elemente und E-Geigen und Frauengesang einbauen. Gleichzeitig. Aber nie richtig. Ganz im Ernst: Ich habe selten ein Album hören müssen, das mich so dermaßen gelangweilt hat. Ich verstehe, dass die Band neue Wege gehen will, ich habe Respekt vor den (nicht zu bestreitenden Fähigkeiten der Musiker). Das ist handwerklich alles zumindest passabel gemacht. Aber es packt mich nicht. Zu keiner Sekunde. Es klappt irgendwie nicht, es passt nicht zusammen.
Schade. Ich hatte den Namen SUBROSA häufiger in Szene-Kreisen wahrgenommen und war gespannt darauf, was denn so besonders sein sollte an dieser Band. Nun, das "besondere" kann ich ihnen nicht absprechen. Aber was daran gut sein soll, erschließt sich mir nicht.
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer