SUBROSA - Strega
Mehr über Subrosa
- Genre:
- Doom
- Label:
- I Hate Records
- Release:
- 28.04.2008
- Sugar Creek
- Crucible
- Christine
- Strega
- Isaac
- Black Joan
- The Hours I Keep
- Go Down Moses
- How To Neglect Your Heart
- Self-Rule
- Cradles
Würde man bei SUBROSA von einem Kind sprechen, so wären die Eltern Lady Liberty und ein Troll. Oder besser gesagt: Norwegen und Amerika haben sich im Bett getroffen, aus Spaß wurde Ernst und der ist jetzt vier Jahre alt. Doch genug der Späße, die Band kommt zwar tatsächlich aus Amerika, Salt Lake City, um genau zu sein, doch im Soundgewühl zwischen Alternative und Steinfels (Stoner Rock) finden sich dröhnende Gitarren der Marke Nordlands-Doom. Und hier passt die Frage: Geht das?
Nun, zuerst muss man mal seine Gedanken über den Lady-Liberty-Teil der Songs schweifen lassen. Die weibliche Stimme, geliehen von einer gewissen Leenar, klingt wahrscheinlich nicht unabsichtlich so dermaßen hallend und distanziert wie bei etwa SONIC YOUTH, und wirkt auch sonst nicht sonderlich Stoner- oder Doom-passend. Was den Eindruck einer Band aus den frühen Neunzigern noch verstärkt, sind die Effekte, Instrumente und Hintergrundgeräusche, die dem Ganzen einen gewissen psychedelischen Touch verpassen. Bei den Gitarren beginnt dann der große Diskussionsbedarf: Sind die stark dröhnenden, langsam wabernden Gitarrenläufe Stoner? Haben die Melodien vielleicht nicht doch einen größeren Alternative-Touch? Oder müsste man bei der Zähigkeit, die einige der Songs aufweisen, nicht bereits von Doom sprechen? Eigentlich wurstegal, schließlich zählt bei so etwas die Atmosphäre, und vor allem durch die Frische, die die Songs verströmen, kann man den Durst nach dichten, wabernden Nebeln des Mysteriösen, Depressiven und Benebelten hervorragend stillen, sofern einem der Sinn danach steht. Da ist die Genre-Zuordnung fast schon unwichtig.
Um die oben gestellte Frage irgendwie zu einer Antwort zu zwingen: Nein, passen tut es nicht. Es fühlt sich immer wie eine seltsame Symbiose an, die Angst einflößt, verwirrt und einen völlig für sich vereinnahmt, bis der Kopf platzt. Aber das ist gut. Dieses Album spielt mit dem Hörer, seinen Sinnen, seinen Ängsten und seinem Wunsch, den Joint liegen zu lassen. Doom-, Stoner- oder Wasauchimmer-Freunde werden mit dieser seltsamen Symbiose sicher super Spaß haben, und wer frischen Wind durch die von Dröhn-Doom-Gitarren umnebelte Birne bringen will, kann sich diesen düsteren Atmosphäre-Klumpen sicher ein- bis zweimal durch den Kopfhörer jagen, bis unweigerlich der Kaufwunsch entsteht.
Anspieltipps: Christine, Strega, Isaac, Go Down Moses
- Redakteur:
- Lars Strutz