SUBTERFUGE CARVER - Deathcore
Mehr über Subterfuge Carver
- Genre:
- Extreme Metal
- Label:
- Supreme Chaos Records / Soulfood
- Release:
- 08.02.2008
- Equals
- Ruined
- (untitled)
- O.Y.K.
- Pressed
- Died
- (untitled)
- P**** Gunner
- Killing Glances
- Prelude To War
- One Bullet Will Do
- Devils Don't Bleed
Als vor zwei, drei Jahren die allerersten Songs der Stuttgarter SUBTERFUGE CARVER durch die Szene geisterten, war schnell klar, dass es sich bei dieser Band um eine der größten deutschen Underground-Hoffnungen im Knüppel-Sektor handelt. Nachdem die Jungs bei diversen Bandwettbewerben gute bis erstklassige Platzierungen abstauben und sich durch zahlreiche Shows im Vorprogramm diverser Größen einen exzellenten Namen machen konnten, bringen sie nun endlich ihr in Insider-Kreisen freudig erwartetes Debüt-Album "Deathcore" unters Volk. Dabei kann man SUBTERFUGE CARVER hier durchaus Etikettenschwindel vorwerfen, denn unter Deathcore verstehe ich eher das wüste Gerumpel von Acts wie EXTREME NOISE TERROR oder DEFECATION. Das hier zu würdigende Album ist vielmehr eine absolut zeitgemäße, enorm präzise arbeitenden Abrissbirne vor dem Herrn. Von Andy Classen in ein wie gewohnt perfektes Soundgewand gesteckt, macht "Deathcore" von der ersten Sekunde an keine Gefangenen und dringt in bis dato wenig erforschte musikalische Galaxien vor.
Fiese, messerscharfe Riff-Attacken treffen hier auf stampfende Metalcore-Parts und wilde, abgedrehte Prügel-Prog-Abfahrten, wie sie sonst nur THE RED CHORD hinbekommen. Vereinfachend könnte man auch sagen, es gibt modernen, groovenden Metal zu hören, der manchmal an eine extreme, durchgeknallte Variante von MACHINE HEAD erinnert. Besonders beeindruckt hat mich auf "Deathcore" die unglaubliche Vielseitigkeit und Experimentierfreudigkeit. Langeweile kommt jedenfalls zu keiner Sekunde auf, und allzu anstrengend wird es dabei auch nicht, weil SUBTERFUGE CARVER es immer wieder verstehen, die Kontrolle über ihre Songs zu behalten und im entscheidenden Moment einen eingängigen Part aus dem Hut zu zaubern. Deswegen wirkt es eben nicht konfus, wenn freakig-komplexes Geballer mit verspielten Bassläufen, Tribal-Drumming (sehr schön nachzuhören in 'Ruined'), zerstörerischen Downbeats und einigen grandiosen melodischen Einschüben mit FAITH NO MORE-Schlagseite verschmilzt. Frontsau Alex setzt dem Ganzen das Sahnehäubchen auf mit seinem sehr flexiblen Shouting zwischen Grunzen, Brüllen, Schreien und bemerkenswerten, atmosphärischen Klargesang-Einlagen in den Refrains. So entsteht eine wirklich aufregende, höchst originelle, ebenso unverwechselbare wie unwiderstehliche Mischung, die sich sogar ein alter Sack wie ich immer wieder geben kann und die trotz aller Aggressivität und Brutalität meine Laune jedes Mal beträchtlich hebt.
Ich bin mir eigentlich auch ziemlich sicher, dass Nummern wie das sehr dynamische 'Equals', die grandiosen Neo-Thrash-Kracher 'O.Y.K.' und 'Died' oder das mächtig rockende Donnerwetter 'P**** Gunner' live on stage abgehen wie eine Rakete. Man sollte also unbedingt die Augen offenhalten und hingehen, wenn diese Herren mal in der Nähe auftreten. Außerdem sei jeder, der mal wieder Lust auf ein musikalisches Abenteuer der intensiveren Art hat, hiermit aufgefordert, ein Exemplar von "Deathcore" zu verhaften und in den heimischen vier Wänden zum SUBTERFUGE CARVER zu mutieren. Toller Einstand, tolle Band!
Anspieltipps: Equals, O.Y.K., Died, P**** Gunner, One Bullet Will Do
- Redakteur:
- Martin van der Laan