SUBTERFUGE CARVER - Deathcore Beta
Praktisch, was die aus dem Raum Stuttgart stammende Truppe SUBTERFUGE CARVER mit ihrem Dreitracker hier abliefert. Schon im Titel der Scheibe "Deathcore Beta" wird nämlich von den Jungs eine Stilbeschreibung mitgeliefert, allerdings sei in Frage gestellt, ob diese auch ohne Umschweife als solche gebraucht werden kann. Da eine Kombination aus Hardcore und Metal gemeinhin als "Metalcore" bekannt ist und dieser zumeist zusammen mit vom Death Metal-infiltrierten Riffs vorgetragen wird, haben sich die seit dem Jahre 2004 zusammen spielenden Herren diesbezüglich eben etwas einfallen lassen, um nicht von Anfang an in diese, mittlerweile wieder in Ungnade gefallene Schublade gesteckt zu werden.
Gut so und auch einigermaßen kreativ, da man die Klänge von SUBTERFUGE CARVER in Summe generell doch nicht so einfach beschreiben kann, wie es der Term "Deathcore" an und für sich zulassen würde. Wer sich seinen Metal immerzu mit satten Grooves garniert offerieren lassen möchte, zudem auch die nötige Brachialität zu schätzen weiß und auch für garstige Death-Metal-Gesänge etwas über hat, der liegt hier jedenfalls definitiv nicht falsch.
Aber es wäre zu einfach, SUBTERFUGE CARVER lediglich auf diese Ingredienzien zu reduzieren. Die drei Songs offenbaren nämlich darüber hinaus auch noch so manche unerwartete Nuance, die "Deathcore Beta" vor dem Abdriften ins Lärmchaos bewahrt. Im Eröffnungssong 'Equals' lassen vor allem die Gitarristen ihre Vorliebe für PANTERA nicht zu kurz kommen, wodurch diese Nummer reichlich druckvoll klingt und der Song zumindest rifftechnisch wesentlich mehr Metal als Core ist. Bei 'Ruined' kommt dann eher SOULFLY-lastiges Drumming zum Vorschein und darüber hinaus wird auch gesangstechnisch für Abwechslung gesorgt, denn hier wird nicht nur gegrunzgurgelt, sondern in derart hysterisch anmutender Art vorgetragen, dass der Verdacht aufkommt, die Einnahme von illegalen Substanzen wäre doch ein wenig übertrieben worden. Aber das wollen wir den Jungs nicht unterstellen, sondern belassen es dabei, dass hier der Hardcore in Summe nach Punkten als Sieger hervorgeht, zumindest was die Gitarrenarbeit betrifft.
Der Rausschmeißer in Form von 'Died' hat abermals reichlich abgefahrene Grooves zu bieten und lässt den so genannten "Deathcore" der Jungs eher in Richtung Nu Metal tendieren, weshalb man als Fazit durchaus in Frage stellen kann, ob "Deathcore Beta" nicht doch "nur" eine moderne und ungemein brutale Death-Metal-Scheibe geworden ist, die vereinzelte Hardcore-Elemente enthält. Auf der anderen Seite hätte der Ausdruck "Deathcore" aber auch durchaus seine Berechtignung für unzählige andere Bands und wer weiß, ob wir es hier nicht mit Erfindern eines zukünftig hippen Genres zu tun haben.
Anspieltipps: Equals, Died
- Redakteur:
- Walter Scheurer