SUBWAY - Lola's Themes
Mehr über Subway
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Fastball Music (Sony Music)
- Release:
- 08.10.2010
- My Life
- Lola's Dream
- Still Want The Moon
- Sunglasses At Night
- Control And Power
- Don't Cry
- Dedicated
- Wasting My Time
- Metalapolis
- The Journey
- Save Me From Myself
- Old Photographs
- Talk
Zeitloser deutscher Hard Rock.
Die Band kenne ich doch – tatsächlich, das sind die deutschen SUBWAY, die es mittlerweile seit über 25 Jahren gibt. Nur war die Band einige Jahre, um genau zu sein zwischen 2003 und 2009, nicht mehr existent und wurde erst jetzt durch Sänger Francis Soto wiederbelebt, weil er fand, dass die Art, wie die Band zu ihrem Ende gekommen war, dem Vermächtnis ihrer nicht würdig gewesen sei.
Nun waren SUBWAY zwar immer gut, aber nie wirklich die Speerspitze des deutschen Melodic Rocks. Trotzdem dürfen die Erwartungen an ein neues, fünftes Album durchaus hoch sein. Und die ersten vier Songs rechtfertigen diese Erwartungen auch, wenn Francis' Stimme und Mathias' Gitarre das i-Tüpfelchen auf hochklassigen Melodic Rock setzen. Natürlich sind Klischees omnipräsent. Natürlich sollte man den Texten besser nicht allzu viel Beachtung schenken. Natürlich werden die Refrains häufig genug gesungen, dass man bereits während des ersten Durchlaufs mitsingen kann. Aber hat das den großen AOR-Bands geschadet? Oder dem typisch schweizerischen Hard Rock einen schlechten Ruf eingebracht? Eben.
Die besagten ersten vier Songs, inklusive einer Coverversion von 'Sunglasses At Night' sind starker, etwas unorigineller, aber effektiver Hard Rock mit Sing-Along-Chören und Fußwippfaktor. Eine höhere Wertung verhindert allerdings der qualitative Abfall ab Track fünf, wobei 'Control And Power' noch einen ordentlichen Eindruck macht, aber 'Don’t Cry' als schwächere der beiden enthaltenen Balladen den Drive aus der Scheibe nimmt und durch zuviel Kitsch ersetzt. Da die beiden folgenden Songs den Schwung nicht wieder aufnehmen können, dümpelt "Lola’s Theme" im Mittelteil ziemlich vor sich hin. Möglicherweise hätte hier eine etwas andere Anordnung der Songs schon geholfen, denn 'Wasting My Time' ist nicht wirklich schlecht, aber drei ruhigere oder langsame Songs hintereinander ist möglicherweise nicht der Weisheit letzter Schluss gewesen.
Mit dem zügigeren 'Metalopolis' geht es dann wieder los, aber an den Enthusiasmus, den SUBWAY anfangs entfacht haben, können sie nicht mehr anknüpfen, zumal mit 'Save Me From Myself' auch ein völlig überflüssiges Elektrorockgeschwurbel den Weg auf das Scheibchen gefunden hat. Nur die Härtesten schaffen es bis zur starken Abschlussballade, die ein lupenreiner AOR-Schwofer ist. Als Bonus enthält das Album noch einen Song vom letzten Album "Don’t Look Back" bzw. "Subway" aus dem Jahr 2000, der Appetit auf Mehr machen soll. Das ist durchaus schön, nur hätten ein paar Tracks des aktuellen Fünflings mit einer etwas höheren kompositorischen Qualität eine noch nachdrücklichere Visitenkarte abgegeben.
Aber die guten Songs überwiegen deutlich und siegen mit 7 zu 5, so dass Freunde dieses Stils auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren dürfen. Es wäre möglicherweise noch mehr drin gewesen. Dennoch hoffe ich, dass die Band weitermacht und vielleicht diesem fünften Album noch ein sechstes folgen lässt. Denn schlecht ist das mitnichten.
Anspieltipps: Still Want The Moon, My Life, Metalopolis
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger