SUBWAY TO SALLY - Post Mortem
Mehr über Subway To Sally
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 20.12.2024
- Introitus
- Phönix
- Post Mortem
- Wunder
- Nero
- Unter dem Banner
- Herz in der Rinde
- Lumpensammler
- Stahl auf Stahl
- Atlas
- Kummerkind
- Eisheilige Nacht
- Die Erde bebt
Kraftvolle Härte, gefühlvolle Balladen und Lyrics, die zum Nachdenken anregen.
Meine Güte, ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll! War ich schon vom Vorgängeralbum "Himmelfahrt" richtig angetan, so setzt "Post Mortem" nochmal einen drauf. Ernsthaft, Gänsehaut vom ersten bis zum letzten Ton. Das ist die Musik von SUBWAY TO SALLY, wie ich sie schätze, das sind wieder Songs, die ins Ohr gehen und die die Seele berühren, auch weil man die Texte leider viel zu sehr nachvollziehen kann, die so viele Aspekte aus unserer Zeit aufgreifen.
Alle Lyrics sind feinsinnig, aber ohne den berühmten Zeigefinger, man muss - besser: sollte! - ganz genau hinhören, um alle Feinheiten mitzubekommen. Nachdenken, Nachdenklichkeit sind dabei vorprogrammiert. Alles eingewoben in den typischen, wunderbaren SUBWAY TO SALLY- Sound, der so gnadenlos ins Ohr geht und den Zuhörer mit sich reißt. Oh ja, "Post Mortem" ist eine Platte, die Runde für Runde im Player drehen durfte. Natürlich wollte ich gerne DEN besonderen Song herausfinden, den ich euch nachdrücklich ans Herz legen wollte – aber das ist mir unmöglich.
Schon der erste Track 'Phönix', der nahtlos auf das etwas gruselige Intro 'Introitus' - mit Kinderchor! - folgt, zeigt, wohin die Reise geht. Sowohl, was den Text angeht, als auch die Musik. Der erste Gänsehautbanger! Das Streichholz ist bereits entflammt, aber ob wir es wie der Phöxix schaffen, wirklich aus der Asche aufzuerstehen? Vielleicht können wir ja dem Tod noch ein Schnippchen schlagen und haben doch noch etwas Zeit, denn Totgesagte leben länger. Denn was folgt auf die "Himmelfahrt"? Natürlich "Post Mortem" – fetzig, hymnisch und ein klares Statement: "Wir sind nicht totzukriegen!" Das ist auch gut so, liebe Spielleute, habt ihr uns doch noch so viel zu erzählen und so viel zu hinterfragen.
Dabei hoffen wir doch alle auf 'Wunder' und fallen immer wieder auf Versprechen herein, die sich letztendlich als Windeier entpuppen. Das düstere, harte 'Nero' suggeriert zwar, dass es um die Untaten dieses römischen Kaisers geht, aber letztendlich lassen sich alle Aussagen auch auf die Gegenwart übertragen: "Die Welt liegt auf den Knien und verbrennt." Natürlich gibt es auch Hoffnung, die verbreitet die knackige Mitsinghymne 'Unter dem Banner', deren Refrain mit Sicherheit live steil gehen wird. SUBWAY TO SALLY "kann natürlich auch Ballade", wie 'Herz in der Rinde' beweist – ein trauriges, fast schon kitschiges Liebeslied, das aber trotzdem unter die Haut geht. Kurz vor dem dramatischen Ende setzt quasi ein emotionaler Aufschrei mit einem harten Riffgewitter ein. Übrig bleibt am Ende der Herzschlag.
Fett geht es mit dem 'Lumpensammler' weiter, hier sollte man wieder sehr gut auf den kritischen Text achten. Auch hier höre ich schon das Publikum den Refrain laut mitsingen. Ein weiteres krasses Highlight, ein Banger und Mitgröler, schon vor der heimischen Anlage, ist 'Stahl auf Stahl'. Gemeinsam mit WARKINGS geht es richtig zur Sache, dabei ist der Wechsel von Englisch und Deutsch sehr erfrischend. Einfach ein Kracher!
Sehr melancholisch und ganz viel Gänsehaut erzeugend kommt das eindringliche 'Atlas' daher. In dieselbe emotionale Kerbe schlägt 'Kummerkind', die Gänsehaut wird hier noch stärker. Ein weiterer ganz starker Titel. Emotional wird es ebenfalls mit 'Eisheilige Nacht', auch ein typischer SUBWAY-Song, der mich sehr an 'Eisblumen' erinnert' und mich einmal mehr erschauern lässt. "Kommt, tretet ein in hohe Hallen, denn niemand soll heut Nacht alleine sein. Hört ihr die Glocken klingen, hört ihr die Engel singen, die euch die Lieder bringen, stimmt ein in den Chor, in dieser Nacht, dieser eisheiligen Nacht." Gemeinsames Singen und Aneinanderrücken ist gefragt, damit es nicht mehr so kalt (in dieser Welt) ist, also der passende Song für die "eisheiligen Nächte".
Zum Ende wird es mit dem intensiven 'Die Erde bebt' noch einmal balladesk, düster und traurig. Ein Song, der noch nachdenklicher stimmt, wunderbar dazu die Akustikgitarre. Ein würdiger Abschluss eines absolut großartigen Albums, das sich direkt beim ersten Anhören in mein Herz gespielt hat.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Doch, eine Sache noch: Bitte liebe Sallys, haltet euch an das Motto "Totgesagte leben länger" und lasst weiterhin solche tollen Werke auf diese Welt los.
Sehr informativ ist auch der Artikel von Marcel Rapp, der seine Eindrücke von "Post Mortem" track-by-track beschreibt.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer