SUFFOCATION - Pinnacle Of Bedlam
Mehr über Suffocation
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 15.02.2013
- Cycles Of Suffering
- Purgatorial Punishment
- Eminent Wrath
- As Grace Descends
- Sullen Days
- Pinnacle Of Bedlam
- My Demise
- Inversion
- Repture Of Revocation
- Beginning Of Sorrow
Silberjubiläum mit verlässlichen Blasts
Eine Tugend, die vor allem im technischen Death Metal weit verbreitet ist, ist die absolute Verlässlichkeit auf die erfahrenen Acts der Szene. Gruppen wie CANNIBAL CORPSE, HATE ETERNAL und vor allem SUFFOCATION haben ihre Fans in den letzten beiden Dekaden nie wirklich im Stich gelassen, wenngleich die Wartezeiten auf neuen Stoff durch eine intensive Vorbereitung bzw. längere Tourzyklen nicht selten zur Geduldsprobe wurden. Gerade bei den Heroen aus New York, deren Debüt "Effigy Of The Forgotten" immer noch zu den Top-5-Klassikern im brutaleren Sektor gilt, war in der jüngeren Vergangenheit ein längerer Atem gefragt, immerhin datiert ihr letzter Release "Blood Oath" aus dem Jahr 2009 und wurde nicht gerade durch ausuferndes Touring bereichert. Doch sobald das Quintett um Mörder-Grunter Frank Mullen ins Studio zurückkehrt, kann man sich eigentlich immer darauf verlassen, dass Großes bevorsteht; ein immenser Druck also, der auf "Pinnacle In Bedlam", dem Jubiläumsalbum der Oststaatler, lastet.
Doch SUFFOCATION wären nicht SUFFOCATION, würden sie nicht jeden auch nur so klitzekleinen Zweifel direkt im Keim ersticken. Ihr neues Album besteht einmal mehr aus technisch hochwertiger Rohkost, die im Vergleich zu den Platten des zweiten Bandabschnitts jedoch eine Spur kompakter arrangiert wurde. "Pinnacle In Bedlam" basiert zwwar nach wie vor auf raschen Wechseln, dynamischen Arrangements und einer präzise ausgefeilten Rhythmusarbeit, doch insgesamt kommen SUFFOCATION anno 2013 ein Stückchen schneller auf den Punkt, als dies beispielsweise noch auf komplexeren Werken wie "Souls To Deny" der Fall war. Dies wird bereits im sehr offensiven Opener 'Cycles Of Suffering' bestätigt, bei der die Band sofort mit der Tür ins Haus fällt, erst gar nicht um den heißen Brei herumrifft und schließlich zielstrebig zur Attacke bläst. 'Purgatorial Punishment', 'Eminent Wrath' und 'Inversion' bringen kurz darauf zwar auch die verspielte Seite der Truppe zum Vorschein, doch insgesamt ist der Angriff diesmal ein wenig kontrollierter, vielleicht auch gefasster, deswegen aber definitiv nicht weniger verroht.
Ein weiterer Unterschied lastet auf der Produktion, die ein Stück weit moderner daherkommt als die Releases der Konkurrenz, daher vielleicht nicht mehr ganz so diesen Drang zur Basis verspürt, insgeheim aber die Finesse in den Soli und speziell beim Drumming noch konkreter zum Vorschein bringt. Was Trommeltier Dave Culross nämlich hier zum Besten gibt, ist stellenweise nämlich nicht mehr von dieser Welt.
Was die Songs selber betrifft, ist "Pinnacle In Bedlam" eine durch und durch sichere, gleichzeitig aber auch abwechslungsreiche Angelegenheit. Blast-Atacken und technischeres Material geben sich die Klinke in die Hand, die Songs bekommen sofort einen sehr individuellen Charakter, und für so manches außergewöhnliche Leckerli nehmen sich die New Yorker ebenfalls Zeit. Ein Song wie 'Sullen Days' etwa, in dem sich ein paar gewagte akustische Passagen befinden, verdient erhöhte Aufmerksamkeit, beschreibt aber auch, dass sich SUFFOCATION nicht von den Fesseln der Death-Metal-Szene einschränken lassen. Und dass die Band dies auch nach 25 langen Jahren noch behaupten kann und überhaupt immer noch auf diesem hohen Niveau an die Todesblei-Gemeinde herantritt, ist mehr als beachtlich.
Was will man also mehr? SUFFOCATION sind nach wie vor in Topform, ihr neuer Silberling bestätigt die Erwartungen und auch das Artwork von "Pinnacle In Bedlam" grüßt die gute alte Bandtradition. Die offenkundige Empfehlung muss daher nicht mehr explizit erwähnt werden.
Anspieltipps: Sullen Days, Purgatorial Punishment, Pinnacle In Bedlam
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes