SUFFOCATION - Souls To Deny
Mehr über Suffocation
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 17.05.2004
- Deceit
- To Weep Once More
- Souls To Deny
- Surgery Of Impalement
- Demise Of The Clone
- Subconsciously Enslaved
- Immortally Condemned
- Tomes Of Acrimony
Das wurde ja auch langsam mal Zeit: Fast eine ganze Dekade haben uns die amerikanischen Death-Metal-Legenden von SUFFOCATION auf ein neues Album warten lassen, doch nun liegt mit "Souls To Deny" endlich der neue Silberling vor, der trotz der sehr langen Pause wieder einmal so ziemlich alles wegbläst, was sich ihm in den Weg stellt. Wo könnte diese Band heute stehen, wäre sie Mitte der Neunziger nicht sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden? Stattdessen hat man das Revier anderen Bands wie CANNIBAL CORPSE oder MORBID ANGEL überlassen und muss nun versuchen, das Feld von hinten aufzurollen, um wieder eine der Führungspositionen in diesem Genre zu erlangen.
Die Voraussetzungen hierfür sind mit "Souls To Deny" wirklich gut, da die Amerikaner auf ihrem aktuellen Album wiederum ein Feuerwerk an Brutalität und technischer Raffinesse abbrenenn lassen, an das nur ganz wenige andere Gruppen heranreichen können. Besonders beachtlich ist Schlagzeuger Mike Smith, der sich ganz locker die heftigsten Blasts aus den Händen schüttelt und selbst im gemäßigten Tempo die unmenschlichsten Rhythmen beisteuert. Ganz große Klasse, dieser Mann!
Ähnliches gilt für die Gitarrenfraktion, die mit ihren Instrumenten herumsägt, dass so mancher Zuhörer Angst um sein Haupt haben muss. Krachende Riffs, filigrane Leads und Tempowechsel en masse - oder kurz gesagt: `SUFFOCATION as its best´ gibt es hier zu bestaunen. Die Growls von Frank Mullen hingegen erreichen nicht ganz die brutalen Tiefen eines George Fishers, Dave Vincent oder Chris Barnes, sind aber insgesamt gesehen auch nicht viel weniger intensiv als die Shouts der führenden Grunzriege.
Rein songtechnisch führt man die schon damals eingeschlagene Linie konsequent fort. Achtmal gibt`s bei "Souls To Deny" ordentlich eins vor die Rübe, wobei es wirklich nicht einen einzigen Part auf dieser Platte gibt, zu dem man als gestandener Todesmetaller still halten kan. Sowohl bei den flotten Nummern wie `Deceit´ und `Immortally Condemned´ als auch bei Midtempo-Kompositionen wie `To Weep Once More´ und `Surgery Of Impalement´ fliegt das Haupthaar wie von alleine durch die Lüfte, und selbst wenn die letzten Takte vom Schlusslicht `Tomes Of Acrimony´ verklungen sind, will man einfach nicht mit dem Bangen aufhören.
Dabei macht es gar nicht soviel aus, dass die insgesamt acht Songs technisch recht anspruchsvoll gestaltet sind, da die geilen Grooves und Rhythmen einfach nur extrem bangkompatibel sind und nach gut 40 Minuten für ernsthafte Nackenschmerzen gesorgt haben.
Ganz klar, mit diesem Album können sich SUFFOCATION mit Anhieb wieder in der Spitze der internationalen Death-Metal-Bewegung etablieren und sollten für den Fall, dass man etwas schneller mit einem Nachfolgealbum aus dem Kreuz kommt, von dort auch so schnell nicht mehr zu verdrängen sein.
Als Todesstahl-Fanatiker kommt man an diesem grandiosen Comeback definitiv nicht vorbei, wobei ich die Platte in Verbindung mit einem Ticket für die anstehende Tour im Juni empfehlen möchte, denn wenn SUFFOCATION in der Lage sein sollten, auf der Bühne ähnlich Arsch zu treten wie bei "Souls To Deny", dann dürfen alle Fans um ihr Leben bangen - egal aus welcher Sicht man das jetzt betrachtet...
Anspieltipps: Deceit, Souls To Deny, Subconsciously Enslaved
- Redakteur:
- Björn Backes