SUICIDAL ANGELS - Profane Prayer
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/24
Mehr über Suicidal Angels
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 01.03.2024
- When The Lions Die
- Crypts Of Madness
- Purified By Fire
- Deathstalker
- Profane Prayer
- The Return Of The Reaper
- Guard Of The Insane
- Virtues Of Destruction
- The Fire Paths Of Fate
Gewohnt hohe Qualität.
Ganze fünf Jahre ist es bereits her, dass SUICIDAL ANGELS mit "Years Of Aggression" eine wahre Abrissbirne abgeliefert hat. Damals war noch nicht absehbar, dass in den unmittelbaren darauffolgenden Jahren tatsächlich Jahre der Aggression aufgrund einer weltweiten Pandemie vorliegen würden. Jetzt, nach Ende der Pandemie, liegt dann auch endlich mit "Profane Prayer" das mittlerweile achte Studioalbum der griechischen Thrasher vor.
Auch wenn ich "Years Of Aggression" als Abrissbirne gefeiert habe, merkte ich schon damals, dass sich bei mir bei SUICIDAL ANGELS eine gewisse Abnutzung bemerkbar gemacht hat, denn die Griechen klingen von Album zu Album relativ gleich ohne wirkliche Abwechslung zu liefern. Deshalb bin ich gespannt, inwiefern "Profane Prayer" vielleicht etwas mehr ins Risiko geht und die Griechen vielleicht ein wenig Neues ausprobieren. Dabei erwarte ich mir sicherlich keine musikalische Neuausrichtung wie bei DUST BOLT gerade erlebt, aber so das eine oder andere neue musikalische Element wäre schon schön. Ein solches neues Element vermag ich zumindest im Opener 'When The Lions Die' nicht zu vernehmen, der Track liefert gewohnt gute SUICIDAL ANGELS-Kost ab und animiert den Hörer direkt zum erfreulichen Mitbangen. Gleiches gilt für 'Crypts Of Madness'. Die Nummer bietet zwar ebenfalls keine neue Soundnuance, liefert dafür aber messerscharfes Riffing und coole Gitarrensoli. Gleichzeitig variieren die Griechen gekonnt das Tempo und verhindern dadurch schon früh den Fall in die Monotonie. Sehr cool ist dabei vor allem die an SLAYER und "Seasons In The Abyss" erinnernde Passage nach zirka zweieinhalb Minuten. Im folgenden 'Purified By Fire' ist es mir dann endgültig egal, dass SUICIDAL ANGELS wiedermal "nur" nach sich selbst klingt und kein Risiko geht, denn dieser Song ist einfach eine pfeilschnelle Thrash-Granate und wird zukünftig auf den Konzerten für riesige Moshpits sorgen.
Und dann überrascht mich 'Deathstalker' mit einem langsamen Akkustik-Gitarren-Intro und weckt in mir doch wieder die Hoffnung auf etwas Neues. Und tatsächlich ist dieses Stück keine typische Thrash-Nummer, sondern kommt mit einer heavy-Gitarrenarbeit daher und ist ein schöner "Headbanging-Song" wie es beispielsweise "Life Withour Sense" bei DESTRUCTION ist. Was für die Band ebenfalls untypisch ist, ist die Songlänge, denn mit über acht Minuten Spielzeit ist 'Deathstalker' eins der längsten Stücke der Bandgeschichte. Und noch etwas Neues bietet dieser Song: cleane Vocals! Ja, Sänger Nick Melissourgos packt zumindest in einer kurzen Passage seine klare Gesangsstimme aus und die kann sich durchaus hören lassen. Nach dieser wirklichen Abwechslung darf mit dem Titeltrack, 'The Return Of The Reaper' und 'Guard Of the Insane' dann auch wieder der bandtypische Sound kommen und dem Hörer die Rübe abschrauben, bevor einem mit 'Virtues Of Destruction' dann nochmal ein richtiges Thrash-Highlight in bester SLAYER-Manier um die Ohren fliegt. Kurz, prägnant, hart, geil! Das abschließende 'The Fire Paths Of Fate' stellt dann mit fast zehn Minuten Spielzeit die längste Komposition der Bandgeschichte dar und wird von weiblichem, atmosphärischem Klargesang eingeleitet, ehe sich hier ein schöner Midtempo-Kracher entwickelt.
Es ist schön zu sehen, dass sich SUICIDAL ANGELS zumindest vereinzelt getraut hat, auf Risiko zu gehen und neue Soundelemente wie beispielsweise den Klargesang oder den Frauengesang eingebaut hat. Dadurch hebt sich "Profane Prayer" von dem bisherigen Schaffen ein wenig ab, ohne dass die Griechen auch nur ansatzweise unter Verdacht geraten könnten, ihren urtypischen Sound zu vernachlässigen. Und das, was SUICIDAL ANGELS schon in der Vergangenheit großartig geboten hat, zeigt das Quartett auch auf "Profane Prayer" auf gewohnt hohem Niveau! Chapeau!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mario Dahl