SUICIDE KINGS, THE - Devil May Care
Mehr über Suicide Kings, The
- Genre:
- Rock'n'Roll
- Label:
- KB-Records
- The Rebound
- Suffering
- R.I.P.
- Judgement Day
- Suicide Kings
- Take A Look
- Choice Of Death
- All My Memories
- My Last Way
- Fairytale Of Life
- XXX
- Dancing In Pain
- Devil May Care
Zünftiger Rock'n'Roll made in Hessen. Mit einem Bassisten als Schlagzeuger.<br />
Mit Ausnahme von FOO-FIGHTERS-Chef Dave Grohl sind ja eher die Norweger bekannt dafür, sich in zig Bands an die verschiedensten Instrumente zu stellen. Zu dieser Spezies gehört aber auch der Südhesse Chris Gaum: Hauptamtlich Bassist bei der Grindcore-Underground-Truppe VELLOZET, beackerte er auch schon den Fünfsaiter bei den recht bekannten Frankfurter Punks AZRAEL, sitzt bei den Schwarzmetallern DEADWOOD (immerhin Vorband von ENDSTILLE) hinter der Schießbude – und hatte jüngst auch ein Zwischenspiel bei der Darmstädter Rotz'n'Roll-Combo THE SUICIDE KINGS. Die Marschroute dürfte dabei klar sein: Statt dem üblichen Geblaste serviert Chris hier treibenden Vier-Viertel-Takt.
So rocken die schwer tätowierten Darmstädter auch gleich munter drauf los. 'The Rebound' dröhnt in bester "Streetpunk meets Chopper"-Manier aus den Boxen, samt röhrender Stimme von Sänger Briese, Mitgrölrefrain und kurzem Gitarren-Solo. Auch bei 'Suffering' und 'Take A Look' setzt man ganz auf Refrainsingen in der Gruppe, während mit 'Choice Of Death' und 'Fairytale Of Live' recht ordentlich geholzt wird. Allerdings können längst nicht alle Songs dieses Niveau halten. So fällt 'Judgement Day' etwa eher durch etwas nervige Monotonie auf, während sich bei 'Suicide Kings' angesichts Brieses versucht höherem Gesang einem erstmal die Eier zusammen ziehen. Spätestens beim Refrain passt's dann aber doch wieder. Bei 'R.I.P' wiederum hört man deutlich einen Einfluss raus: Der Anfang klingt fast 1:1 nach der Kneipennummer 'Freitag Nacht' der ONKELZ. In 'All My Memories' (wieder inklusive nettem Mitgrölrefrain) darf sich zur Abwechslung Pascal von den KRAWALLBRÜDERN zwischendurch mit Deutschen Texten versuchen, während die ruhigen Gitarren in der Ballade 'Dancin In Pain' ebenfalls recht ONKELZ-beeinflusst klingen – man denke an 'Nichts ist für immer da' oder 'Ein langer Weg'.
Unterm Strich liefern die Selbstmord-Könige ein Album ab, das als Untermalung auf jede zünftige Biker-Party passen und Freunden harten Rock'n'Rolls gefallen dürfte. Allerdings fehlt mir persönlich zugegebenermaßen das nötige Interesse an der Streetpunk-Szene, um "Devil May Care" zu (m)einem Dauer-Rotierer zu erklären.
Notiz am Rande: Inzwischen hat der gute Chris den SUICIDE-Schlagzeug-Hocker wieder verlassen und macht sich lieber verstärkt daran, sein Corpsepaint zu perfektionieren oder Becken wie die von ENDSTILLE-Drumtier Mayhemic Destructor zu bearbeiten.
Anspieltipps: Rebound, All My Memories, Dancing in Pain
- Redakteur:
- Carsten Praeg