SUICIDE SILENCE - Remember… You Must Die
Mehr über Suicide Silence
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media/Sony Music
- Release:
- 10.03.2023
- Remember...
- You Must Die
- Capable Of Violence (N.F.W.)
- Fucked For Life
- Kill Forever
- God Be Damned
- Alter Of Self
- Endless Dark
- The Third Death
- Be Deceived
- Dying Life
- Full Void
Nur der Tod ist sicher.
Manchmal, aber nur manchmal, haben Männer wie ich 'was auf die Fresse verdient! Ich gehöre geschmacklich eher in die traditionellere Schiene, doch ab und an hat ein kleiner Teil in mir Lust auf eine gewaltige Prise Metal- bzw. Deathcore der derberen Sorte. Und wenn dann die Wüteriche von SUICIDE SILENCE wie vorliegend mit "Remember… You Must Die" ein neues Album vom Veröffentlichungsbaum fallen lassen, dann dürfen die Lauscher gespitzt werden. Mit "You Can't Stop Me", dem Einsteigeralbum Eddies an den Shouts, habe ich die Riverside-Jungs leider aus den Ohren verloren, sodass die selbstbetitelte 2017er Scheibe sowie "Become The Hunter" 2020 komplett an mir vorbeigingen. Ein folgenschwerer Fehler, wie ich nun festgestellt habe, ist Herman Hermida nicht nur ein fabelhafter Frontmann, der das Erbe des verstorbenen Mitch Luckers gut weiterführt, sondern hat die Band auch nichts am Esprit einstiger Höllenfahrten und wütender Attacken verlernt, sodass "Remember…You Must Die" unterm Strich ein äußerst starkes Core-Album geworden ist.
Schauen wir uns die Platte einmal im Detail an, denn die ist brutal as fuck! Und da sie ein ums andere Mal an die ersten beiden SUICIDE SILENCE-Alben "The Cleansing" und "No Time To Bleed" erinnert, sträubt sie sich auch nicht gegen nostalgische Aha-Effekte, ohne sich jedoch eintönig zu wiederholen. Denn schon das bereits bekannte 'You Must Die' hat vieles, was guten Deathcore ausmacht: Ein eingängiges, tödliches Riff, der Refrain bleibt kleben und Breakdowns hier und dort verleihen dem Prozedere einen dynamischen Charme, wovon auch die 'Capable Of Violence (N. F. W.)'-Dampframme ein Liedchen singen kann.
Dazu kommen ein fetter Sound von Taylor Young, ein paar starke Groove-Momente ('Fucked For Life', 'Alter Of Self'), die sich mit eher rasanteren Nummern wunderbar im Einklang befinden. Vor allem das geschwärzte 'Kill Forever' und das entsprechend unheilvolle, fast schon thrashige 'Endless Dark' ziehen am Tempo und verleihen dem aktuellen Output sehr viel Schärfe. Leider geht selbige zwischenzeitlich auch ein klein wenig flöten, obwohl sich mit dem Breakdown in 'The Third Death' und der fast schon einlullenden Raserei im finalen 'Full Void' auch dort noch einige bockstarke Momente zu finden sind.
Doch nicht nur die Songs sondern die Mannschaftsleistung auf "Remember…You Must Die" ist ein Deathcore-Genuss: Bass und Schlagzeug zerstören auf Teufel komm 'raus, die Klampfen sägen sich in Rage, und Herman ist eine Stimmgewalt vor dem Herrn, die dem instrumentalen Overkill das gewisse Extra verleiht. So haben wir unterm Strich also ein SUICIDE SILENCE-Album, das insgesamt siebte, das mit starkem Bezug zu den 00-Jahren und einer aktuellen Frische und Durchschlagskraft einen spannenden Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart spannt. Deathcore – auch wenn er wie vorliegend mit zahlreichen Black-, Thrash- und Death-Metal-Elementen verknüpft ist – wird auch weiterhin nicht meine allerliebste Herzenssparte sein, doch wie anfangs schon gesagt, haben Männer wie ich auch mal 'was auf die Fresse verdient. Und dafür eignet sich der Fausthieb aus Riverside schon ganz gut.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp