SULDUSK - Anthesis
Mehr über Suldusk
- Genre:
- Dark Folk / Atmospheric Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm Records / SPV
- Release:
- 01.03.2024
- Astraeus
- Verdalet
- Crowns Of Esper
- Crystalline
- Sphaera
- Anthesis
- Mythical Creatures
- Leven
- A Luminous End
Dank Zuwachs zu mehr Kreativität.
Bereits auf dem Debütalbum ihres einstigen Soloprojekts SULDUSK experimentierte Emily Highfield mit düsterem Folk und atmosphärischem Black Metal und konnte mit "Lunar Falls" einen Achtungserfolg feiern. In der Zwischenzeit hat sie einige feste Mitstreiter angeheuert und präsentiert SULDUSK als echtes Bandgefüge, bei dem die australische Sängeerin aber immer noch die Zügel fest in der Hand hält. Denn auch wenn "Anthesis" hin und wieder den Schwenk zum melodischen, aber doch aggressiven Schwarzmetall wählt, ist es Highfields Stimme, welche die Geschicke des Albums lenkt, die sphärischen Schwerpunkte bestimmt und von ihrem kraftvollem Organ geht der größte Teil des Zaubers aus, den dieses Ensemble mitbringt.
Um die Fronten aber dennoch erst einmal klarzustellen und sich ein Stück von der raumgreifenden Melancholie des Vorgängers zu lösen, steigt SULDUSK auf dem zweiten Album überraschend offensiv ein. Im Anschluss an das epische Intro ('Astraeus') überfällt uns die Truppe in 'Verdalet' direkt einmal mit rohen Uptempo-Parts, die zwar von feinen Melodiebögen getragen werden, die aber direkt einmal darstellen, dass bei SULDUSK in puncto Heavyness noch einmal ordentlich draufgepackt wurde - nur um im nächsten Moment wieder in den Epik-Modus zurückzukehren, die Brutalitätr völlig herauszunehmen und die Sängerin in ihre verträumte Welt zurückzuschicken, in der sie gelegentlich gar die Sterne vom Himmel singt.
Der stete Wechsel aus ruhigen, erneut melancholischen Phasen und melodischen Attacken bestimmt schließlich auch weite Teile des Albums, allerdings ist "Anthesis" beileibe nicht schematisch aufgebaut, sondern kann an verschiedenen Punkten mit kurzen Nadelstichen überraschen und behauptet sich an Positionen mit diesem schleppenden Wechseln, wo man im ersten Augenblick nicht mit ihnen rechnet. Dennoch kulminieren nahezu alle Stücke in einem pompöseren Finish, lassen sich zunächst von der fast schon elegischen Stimmung des Albums tragen, entwickeln dann stets mehr Energie und gehen individuell in erhabene Konklusionen über, in denen alles aus den Musikern herausbricht. Egal in welcher Stimmungslage all dies geschieht: Die reizvolle Klangumgebung, die fein ausgearbeiteten Kontraste und die bärenstarke Performance sind auf jeden Fall Argumente, die vor allem in kreativer Hinsicht oft genug den Unterschied machen.
SULDUSK ist als Band noch effizienter, vielseitiger und auch besser geworden. Mit dem zweiten Album haben Emily Highfield und ihre Kollegen ein tolles, unberechenbares und musikalisch weitreichendes Werk eingespielt, mit dem sie sich ohne große Sorgen der internationalen Konkurrenz stellen können.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes