SUM OF R - Orga
Mehr über Sum Of R
- Genre:
- Instrumental / Avantgarde
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Czar Of Revelations / Soulfood
- Release:
- 15.09.2017
- Intro: Please Ring The Bells
- Overgrown
- We Have To Mark This Entrance
- Light & Dust
- Cobalt Powder
- Hypnotic State
- After The Passing Of Risk
- Desmonema Annasethe
- To Deny Responsibility Is To Perpetiate A Lie
- Let Us Begin With What We Do Not Want To Be
- One After The Other
Eine meditative Reise ins Ich
Um die wahre Intention zum dritten Release dieses schweizerischen Duos zu begreifen, sollte man sich vielleicht mal für einen Moment auf die Website von SUM OF R beamen - dort erklären Reto Mäder und Fabio Costa die nebulöse Reise durch den Geist und die betörenden Sinneseindrücke, die man den Zuhören auf "Orga" schenken möchte. Doch ganz so einfach ist das auditive Erlebnis auch dann nicht zu greifen, weil sich die beiden Musiker auf kaum einen Kompromiss einlassen und die fast schon meditative Wirkung ihres neuen Materials bis zur letzten Note ausreizen wollen. Und wer sich darauf nicht einlassen kann, ist schon im Intro hoffnungslos verloren.
Der Output auf "Orga" ist wohl noch am ehesten dem Dark-Ambient-Sektor zuzuordnen, auch wenn avantgardistische Züge das Werk prägen, einigen kurzzeitige Noise-Momente etwas Licht in die Sache bringen und auch der dezent post-rockige Ansatz in den Augenblicken, in denen die Songs von Percussions begleitet werden, zumindest für einen Bruchteil den Eindruck hinterlegt, die Platte sei arg lebendig. Doch der eigentliche Ansatz ist ein introvertierter; SUM OF R zieht sich immer weiter zurück, verdichtet den musikalischen Nebel und schafft eine Art beklemmenden Soundtrack, der mit völlig entschlackten Industrial-Passagen und kühlen Ambient-Soundscapes gefüttert wird. Mit repetitiven Mitteln versucht das Projekt schließlich, die Eindrücke zu festigen und einen tranceartigen Zustand zu erreichen, der einen an "Orga" bindet. Und das funktioniert gerade in der zweiten Hälfte erstaunlich gut, vorausgesetzt natürlich, man hat sich selbst eine Umgebung geschaffen, in der die hypnotischen Noten der Band auch wirken können.
Das dritte Werk dieser Schweizer ist sehr speziell und schränkt somit auch die Zielgruppe ein. Ambient-Genießer sollten sich aber auf alle Fälle ein eigenes Bild machen und via Bandcamp den Stream testen. Denn was SUM OF R macht, das macht das Duo auch wirklich gut!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes