SUMERLANDS - Sumerlands
Mehr über Sumerlands
- Genre:
- Epic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 16.09.2016
- The Seventh Seal
- The Guardian
- Timelash
- Blind
- Haunted Forever
- Sprial Infinite
- Lost My Mind
- Sumerlands
Bärenstarker Einstand der neuen Formation von Phil Swanson.
Der Begriff Supergroup ist vielleicht noch nicht angebracht, trotzdem haben sich unter dem Banner SUMERLANDS einige Namen versammelt, die in der Szene keine Unbekannten mehr sind. Da wäre zum einen Sänger Phil Swanson, der kurzzeitig bei den deutschen Epic-Metal-Senkrechtstartern ATLANTEAN KODEX, sowie bei den Insider-Tipps HOUR OF 13 und UPWARDS OF ENDTIME aktiv war. Sein Partner beim neusten musikalischen Abenteuer ist Gitarrist Arthur Rizk, der sich als Instrumentalist zwar noch keinen Namen machen konnte, stattdessen aber als Produzent von solchen Schwergewichten wie INQUISITION, POWER TRIP und VOLAHN vielen ein Begriff sein dürfte. Darüber hinaus konnten die beiden dann auch noch Jos A. Smith für das Cover-Artwork des Debüts "Sumerlands" verpflichten, dessen Ziegenkopf-Design als Logo von BATHORY in die Metalgeschichte eingegangen ist.
Nimmt man schließlich noch die Tatsache hinzu, dass der Vierer aus dem Stand direkt einen Vertrag bei Relapse Records ergattern konnten, dann könnten die Erwartungen an die insgesamt acht Tracks des ersten Silberlings nicht höher sein. Doch anstatt an dieser Hürde zu scheitern, überzeugen die Amerikaner direkt von den ersten Sekunden des Openers 'The Seventh Seal' an mit famosem Songwriting und einem untrügerischen Gespür für eine eindringliche Atmosphäre. Musikalisch bewegt sich das Meterial dabei geschickt zwischen epischem Schwermetall und den Trademarks der NWoBHM, wodurch ein interessanter Stilmix entsteht, den ich zumindest in dieser Form von keiner anderen Band her kenne. Einzig in Sachen Produktion und Atmosphäre schielt das Quartett recht offensichtlich in Richtung Quorthon und dessen BATHORY-Großtaten, was für mich aber kein Kritikpunkt, sondern viel eher eine der größten Stärken dieser Scheibe ist.
Auf den Spuren des legendären schwedischen Masterminds kreieren die Amerikaner dann auch Reihenweise hervorragende Tracks, die nur so vor ausgeklügelten Soli, epischen Riffs und mitreißenden Hooklines strotzen. Ausfälle sucht der Hörer dabei vergebens, denn egal ob nun beim stampfende 'The Guardian', dem Up-Tempo-Riffmonster 'Blind' oder dem ein wenig an BLACK SABBATH erinnernden 'Lost My Mind', hier sitzt einfach jeder Handgriff und jeder kompositorische Kniff. Einzig die Abwechslung fehlt mir auf die lange Sicht noch etwas, denn wirkliche Tempowechsel sucht man innerhalb der acht Tracks vergeblich. Da wäre eine akustische Passage an der ein oder anderen Stelle durchaus nützlich gewesen, um das anhaltende Riffgewitter aufzubrechen.
Das alles bleibt allerdings Kritik auf hohem Niveau, denn insgesamt betrachtet ist "Sumerlands" trotzdem ein eindrucksvolles Debüt geworden, das die Truppe mit einem Schlag an die Spitze des Genres katapultieren dürfte. Nach dem Genuss der Scheibe wundert es mich jedenfalls in keinster Weise, dass Relapse Records hier sofort zugeschlagen hat, denn von Phil Swanson, Arthur Rizk und ihren beiden Mitstreitern darf man in Zukunft sicher noch einiges erwarten.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs