SUMMONER'S CIRCLE - Cult
Mehr über Summoner's Circle
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 24.05.2024
- Apostle's Dogma
- Cult Of The Dead Son
- Shroud Of Humanity
- Irreverence Of The Cross
- Thirst Of The Vulture
- Profit Of Death
- Dogmatic Defilings
Verproggte Finsternis mit epischem Beigeschmack.
Ein symphonisch unterlegtes Intro samt tollen sakralen Chören eröffnet den Reigen der neuen Songs von SUMMONER'S CIRCLE. Das Sextett aus Knowville, Tennessee, ist bis dato noch nicht in Erscheinung getreten und hat mit "Cult" nun sein erstes Album in der Pipeline, das nach besagtem Intro aber noch einige krasse Wendungen vornehmen wird - denn so harmonisch und ungezügelt soll es in den folgenden Nummern nicht mehr zugehen.
Wie eine Lawine erschüttert der eigentliche Opener 'Cult Of The Dead Son' dann auch die Hörerschaft, platziert aggressiven melodischen Death Metal auf der Konserve, liebäugelt aber auch mit pechschwarzen Arrangements, die spätestens dann zur Geltung kommen, wenn SUMMONER'S CIRCLE das Material mit weiteren bombastischen Fragmenten bestückt. 'Shroud Of Humanity' erinnert beispielsweise an die genialen Momente aus dem mittleren THERION-Katalog, ist sicherlich noch energischer und offensiver als das Material der schwedischen Symphonic-Legende, knallt aber direkt mal einige Referenzen in den Raum, die eine gezielte Auseinandersetzung mit "Cult" zwingend erforderlich erscheinen lässt.
'Thirst Of The Vulture' wiederum offeriert einige DISSECTION-Vibes und gibt dem Black Metal eine zwischenzeitliche Spielfläche, bevor BORKNAGAR-affine Chöre wieder das Ruder übernehmen und sich mit den verproggten Gitarren kontinuierlich duellieren. Atmosphärisch ist alleine hier eine ganze Menge geboten, aber auch instrumental entpuppt sich "Cult" spätestens zur Mitte des Albums als ein kleiner Geniestreich, der verschiedene Genres auf unkonventionelle, aber eben sehr ergreifende Art und Weise miteinander in Einklang bringt.
Die zweite Albumhälfte entwickelt sich dann immer mehr zur progressiven Spielwiese der finsteren Künste, reizt mit einigen sehr coolen Hooklines, lässt aber auch die Angriffslust nicht außen vor und konkurriert in Nummern wie 'Thirst Of The Vulture' und 'Profit Of Death' gerne auch mal mit CRADLE OF FILTH und DIMMU BORGIR, allerdings mit einem todesmetallischen Zungenschlag.
Über die gesamte Spieldauer setzt der SUMMONER'S CIRCLE sehr viele interessante Reizpunkte, könnte jeden erfahrenen Melodic-Black-Protagonisten als Einfluss nennen, aber auch OPETH mit in die Lotterie bringen, so breit gefächert ist der finale Output auf "Cult". Insofern ist auch kaum zu begreifen, dass dies hier tatsächlich erst der erste Aufschlag dieser Amerikaner ist. Das Songwriting, die Performance und die wirklich starke Produktion lassen definitiv auf einen größeren Erfahrungsschatz schließen. Letztgenanntes ist aber selbstverständlich nicht entscheidend; lediglich die Musik ist ausschlaggebend und die ist in diesen sieben Kompositionen hervorragend!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes