SUN BELOW - Sun Below
Mehr über Sun Below
- Genre:
- Stoner / Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 19.11.2021
- Chronwall Neanderthal
- Holy Drifter
- Shiva Sativa
- Green Visions
- Bong Psalm
- Kinetic Kief
- Doom Stick
- Twin Worlds (Part I &II)
- Solar Burnout
Um das Phrasenschwein zu zitieren: Lavasound und tonnenschwere Riffs.
SUN BELOW ist ein Trio aus Toronto. Nach drei EPs der "Black Volume"-Serie hat die Gruppe soeben ihren ersten, selbstbetitelten Langspieler veröffentlicht. "Sun Below" ist ein Konzeptalbum über den von der Band ersonnenen und auf dem Cover abgebildeten Holy Drifter, der auf einem Berg lebt und mit Hilfe gewisser Kräuter Visionen hat. Und es ist nicht völlig auszuschließen, dass nämliche Kräuter bei der Entstehung dieses Albums zur Anwendung gekommen sind. Die Band spielt eine eigentümliche Kombination aus Stoner Rock und Doom Metal, den sie selbst "Sativa Rock" nennt. In der Botanik werden mit dem Begriff Sativa verschiedene... äh gezüchtete Kräuter bezeichnet.
Um es gleich vorweg zu sagen, "Sun Below" enthält keine Lieder gängiger Struktur, sondern es ist - wie in dieser Musikrichtung nicht ungewöhnlich - ein einziger Jam, der in neun Sätze von dreieinhalb bis achtzehn Minuten Länge gegliedert ist. So etwas ist nicht jedermanns Sache, aber ich mag derlei verrücktes Zeug und auch dieses Album. Es enthält all das, was man erwarten darf, wuchtige Riffs, mächtig verzerrte Instrumente, ein gedrosseltes Tempo und wiederholte Abschnitte. Manchmal sind geht es aber auch härter, metallischer und etwas zügiger zur Sache, etwa in 'Shiva Sativa' und dem ein wenig an BLACK SABBATH erinnernden 'Kinetic Kief'.
Wenn die Gitarre zwischen ihren Riffs gelegentlich Melodie spielt, sind keine typischen Soli, sondern zumeist repetitive Themen zu hören. Ebenso tritt dann und wann der Bass als Melodieinstrument vor. Seine großen Auftritte hat er neben einigen Passagen in den Long Tracks bei den Instrumentalstücken 'Bong Psalm' und 'Doom Stick', wo er aus dem Keller heraufdröhnt. Über weite Strecken ist die Musik instrumental, zwischendurch werden dann und wann ein paar Zeilen gesungen. Dabei wird klar, dass der Gitarrist, der auch den Job am Mikrophon übernimmt, kein besonders guter Sänger ist, aber seine eher hohe und monotone Stimme, die wie durch eine Nebelwand an die Ohren der Hörer dringt, passt zur Musik.
Wer es mag, 70 Minuten lang assoziative Soundschwaden an sich vorbeiziehen zu lassen, dem wird die Scheibe gefallen. Und für alle anderen: Ich habe euch gewarnt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser